Kein Durchkommen beim Weihnachtsbaumschmücken in Selikum

In Selikum basteln die Kinder und schmücken den Weihnachtsbaum.

Neuss. Am Eingang steht der Weihnachtsmann in seinem roten Mantel, läutet mit einer Glocke in der Hand und verschenkt Kekse an die ankommenden Gäste. Schon etwa eine halbe Stunde nach Start des traditionellen Weihnachtsbaumschmückens des Kinderbauernhofs am Nixhütter Weg gibt es kaum noch ein Durchkommen an der großen Tanne im gemütlichen Innenhof.

Kinder rennen herum, eine Bläsergruppe spielt Weihnachtslieder, die Besucher stimmen sich mit Glühwein und Bratäpfeln auf die Vorweihnachtszeit ein. In den Innenräumen wird ausgeschnitten, beklebt und geformt. Kinder im Alter von etwa drei bis elf Jahren basteln den Schmuck für die Tanne im Innenhof. „Wenn sie wollen, können die Kinder das Gebastelte aber auch mit nach Hause nehmen“, sagt Ingrid Schäfer, die Vorsitzende des Fördervereins.

Die zehnjährige Jessica hat schon nach einer Stunde so viel gebastelt, dass sie erst einmal zur Tanne geht, um ihren Schmuck aufzuhängen. Sie kommt seit fünf Jahren regelmäßig aus Dormagen hier her, so viel gebastelt aber hat sie noch nie. „Sonst war ich ja auch noch kleiner“, sagt sie. Lucio ist heute zum ersten Mal dabei. Nachdem der Dreijährige seinen Nikolaus fertiggestellt hat, ist er sich sicher: Auch er kommt bestimmt wieder.

Alle Angebote, die Bastelstationen, die ausgegebenen Getränke und Speisen oder die liebevoll verpackte Marmelade von den Apfelbäumen aus dem eigenen Garten gibt es kostenlos. Lediglich spenden können die Besucher. Auch fast alle Helfer sind ehrenamtlich hier.

Eine von ihnen ist Sandra Breuer. Die gebürtige Neusserin ist selbst schon als Kind hier gewesen, seit zwei Jahren ist sie wöchentlich auf dem Bauernhof und kümmert sich um den Gemüsegarten. „Früher hatte ich eine Fläche in Düsseldorf, auf der ich Gemüse angebaut habe“, erzählt sie. „Irgendwann habe ich dann diese brachliegende Fläche hinter den Tiergehegen entdeckt und mir gedacht, dass ich das eigentlich auch hier machen kann.“ Mittlerweile besuchen auch die Kinder das Beet regelmäßig — sähen, ernten, kochen und essen ihr Gemüse selbst.

An diesem Samstag aber findet das Beet kaum Beachtung. Kinder mit ihren Eltern, Großeltern und Freunden wollen Ziegen, Schafe, Enten, Hühner oder Esel sehen. „Ohne die Bienen haben wir rund 200 Tiere hier“, sagt Frank Lammerz vom Grünflächenamt der Stadt, einer der ehrenamtlichen Helfer.

Und während es zum Abend hin langsam dunkel wird und das Feuer vor dem Hofeingang für das Stockbrot-Rösten entzündet wird, steht noch immer der Weihnachtsmann da und läutet mit seiner Glocke.