Chefdirigent Lavard Skou- Larsen wird das Orchester auf der Bühne im Rosengarten erstmals nicht selbst leiten. Auch auf seine launigen Anekdoten muss das Publikum verzichten. Stattdessen hat Skou-Larsen mit dem Amerikaner Franz Anton Krager einen Musiker am Dirigentenpult verpflichtet, der sich als Crossover-Spezialist einen Namen gemacht hat.

Krager verweist auf seine österreichischen Vorfahren, bedauert beim Vorstellungsgespräch am Dienstag allerdings, nur wenig Deutsch sprechen zu können. Noch quält ihn der Jetlag, doch der Texaner freut sich auf einen ganz besonderen Konzertabend unter freiem Himmel.

Ob er denn ein Lieblingsstück habe, wird er gefragt. „Nein, das sind alles meine Kinder“, antwortet er bestens gelaunt und setzt trotz weniger Proben auf die Professionalität des Neusser Ensembles. An seiner Seite: Ehefrau Deborah.

Die Sopranistin wird mit Gospels wie „My Soul is Anchored in the Lord“ zu hören sein, sie ist laut DKN-Orchestermanager Martin Jakubeit „eine Idealbesetzung“. Kennengelernt haben sich Lavard Skou-Larsen und Krager, der in Houston lehrt, vor zwei Jahren beim Texas Music Festival.

Paul McCartneys Fab- Four-Klassiker „Eleanor Rigby“ gehört neben „Ticket to Ride“ oder „With a Little Help from my Friends“ zu den ausgesuchten Beatles-Stücken, die die Kammerakademie interpretieren wird.

Komponist John Williams war einer der erfolgreichsten Filmkomponisten in der Geschichte Hollywoods: Sein Superman March wird nach der Pause gespielt. Nach „Summertime“ aus der Gershwin-Oper Porgy & Bess folgen Broadway-Melodien von Cole Porter. Als Vater allen Crossovers darf freilich auch Leonard Bernstein mit ausgewählten Liedern aus der West Side Story nicht fehlen.

Musikkritiker Wolfram Goertz moderiert wie im vergangenen Jahr, ein SMS-Voting für ein Musikstück wird es diesmal aber nicht geben. „Wir verkaufen DKN-Anstecknadeln, der Erlös kommt der Neusser Tafel zugute“, sagt Jakubeit. Zu gewinnen gibt’s eine Cabrio-Fahrt und Wellnessaufenthalte.