Kreisschulausschuss spricht über die Kosten für das Sportinternat in Knechtsteden

Die SPD hatte einen Antrag gestellt, dass sie über die Thematik informiert werden möchte.

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Knechtsteden. 160 000 Euro sind keine Kleinigkeit, aber das ist genau die Summe, die der Rhein-Kreis Neuss höchstens zahlen muss, um ein Defizit der Betriebskosten des Knechtstedener Sportinternats auszugleichen. Das sei vertraglich festgelegt, sagt Thomas Schütz, Leiter des Sportamtes des Rhein-Kreises, und er fügt hinzu: „2016 lagen die Ausgaben bei knapp 118 000 Euro.“ Sparen ist eben schwer. Das weiß auch Johannes Gillrath, Schulleiter des Norbert-Gymnasiums und Geschäftsführer des Norbert-Vereins, Träger von Schule und Internat. „Die Betriebskosten sind hoch, weil die Betreuung der jungen Menschen intensiv ist“, sagt Gillrath. Hauptamtliche Sportpädagogen, Honorarkräfte für Hausaufgabenbetreuung, Nacht- und Wochenenddienste und Fahrdienste kümmern sich.

In der Sitzung des Kreisschulausschusses am kommenden Montag ist auch das Sportinternat Thema. Grund ist ein Antrag der SPD-Fraktion, die wegen der „jährlichen finanziellen Mehrbelastung“ über dessen Entwicklung informiert werden möchte und darüber, „für welchen Personenkreis das Sportinternat ursprünglich eingerichtet wurde“. Dazu heißt es in den Ausführungen der Sportverwaltung zum SPD-Antrag: „Das Sportinternat Knechtsteden wurde ausdrücklich für junge Athletinnen und Athleten geschaffen, die von außerhalb zu einem Verein/Stützpunkt in den Rhein-Kreis Neuss wechseln und nur hier wohnen und betreut werden.“ Aktuell sind alle 36 Athletenplätze belegt, und zwar mit jungen Leuten aus den Bereichen Handball, Fechten, Ringen, Leichtathletik und Taekwondo. Zielgruppe sind die Nachwuchssportler mit entsprechenden Perspektiven (Aufstieg in die nationale Spitze) aus ganz Deutschland, die in den Bundes- und Landesleistungsstützpunkten um und in Dormagen (AC Ückerath, TSV Bayer Dormagen, Abteilung Fechten, beide Bundesleistungsstützpunkte; TSV, Abteilung Handball, Landesleistungsstützpunkt) gefördert werden können. „Die Athleten, die im Internat leben, sind alle Mitglieder in Vereinen des Rhein-Kreises, meistens im TSV Bayer Dormagen oder im AC Ückerath. Sie treten also bei Wettkämpfen für den Rhein-Kreis an“, so Gillrath.

Zu den noch schulpflichtigen Jugendlichen, die in Dormagen als Kooperationspartner der NRW-Sportschule das Norbert-Gymnasium, die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule oder die Realschule Hackenbroich besuchen, leben im Internat aber Athleten, die ihre Schullaufbahn bereits beendet haben. Zurzeit sind das fünf, von denen drei im Sommer ausziehen werden.

2008 wurde das Sportinternat mit 20 Appartements eröffnet. Der Bau war zweigeteilt — zum einen Erweiterung für das Norbert-Gymnasium, zum anderen Internat. Für das investierte der Kreis 1,22 Millionen, erhielt aber 380 000 Euro Landeszuschuss sowie 30 000 Euro Zuschuss seitens der Stadt Dormagen. Für den Erweiterungsbau 2012 mit weiteren 18 Appartements gab der Kreis 1,68 Millionen Euro aus, erhielt dazu einen Landeszuschuss von 854 000 Euro.