Kritik: Bikeanlage wird an den Nutzern vorbeigeplant
Dormagen. Eigentlich ist das Ziel ganz nahe. Die neue Bikeanlage für sportliches Radfahren auf dem Gelände des Skateparks in Horrem ist beschlossen, die Planungen haben begonnen, und Bernd Lewerenz vom zuständigen Sportservice der Stadt kündigte in der vergangenen Woche an, dass ein Fachbüro in Kürze einen ersten Entwurf für die Anlage vorlegen werde.
Trotzdem ist die Stimmung bei den Zentrumspolitikern Hans-Joachim Woitzik und Kerstin Born, die sich als Skatepark-Patin seit geraumer Zeit für dessen Erweiterung um die Bikepiste einsetzt, gedämpft. Ihre Sorge: Die Bikeanlage werde an den künftigen Nutzern vorbeigeplant.
Diese Gruppe, die laut Born etwa 25 Jugendliche umfasst, werde seit einem Diskussionsforum im vergangenen Frühjahr nicht mehr ausreichend eingebunden, sagten Woitzik und Born. Als Beleg führt Born an, dass keiner dieser Jugendlichen zu dem Treffen von Stadt, Planern und einem externen Spezialisten eingeladen worden sei, bei dem über die Ausgestaltung der Strecke — ein Dirt-Park mit Hindernissen aus Erde, wo Sprünge und andere Tricks trainiert und vorgeführt werden können — diskutiert worden sei. Dabei seien es Jugendliche aus diesem Kreis gewesen, die schon 2014 den Anstoß zu der Bikeanlage gegeben hätten — in der Sprechstunde von Bürgermeister Erik Lierenfeld, berichtet Kerstin Born. Die beiden Biker, die dem aktuellen Treffen beigewohnt hätten, gehörten nicht zu dem Kreis.
„Die Stadt plant an den Initiatoren vorbei“, kritisiert Hans-Joachim Woitzik. Inzwischen werde der Eindruck erweckt, die Bikeanlage sei ein städtisches Projekt und nicht das derjenigen, die sich dafür stark gemacht hatten. „Wir möchten zumindest über Treffen informiert werden“, verlangt Born, die sich schon beim Bürgermeister beschwert hat. In der Biker-Gruppe gebe es Unmut darüber, dass diese nicht mit ins Boot geholt worden sei.
Stadtsprecher Harald Schlimgen erklärte dazu, dass nach dem Diskussionsforum im Frühjahr fünf Jugendliche Interesse angemeldet hätten, sich an den Planungen aktiv zu beteiligen. Diese fünf Jugendlichen gehörten einer Whats-App-Gruppe an und seien alle zum jetzigen Planungstreffen eingeladen worden. Einer davon sei erschienen, dazu ein weiterer Jugendlicher außerhalb der Gruppe, der sich für das Thema interessiert habe.