Schulgebäude sollen für etwa 12,3 Millionen saniert werden
Nach einer Analyse des Gebäudemanagements steigen die Kosten 5,8 Millionen Euro.
Neuss. Schulgebäude in schlechtem Zustand sollen in den kommenden Jahren für insgesamt 12,3 Millionen Euro saniert werden. Dafür müssten für die Jahre 2016 bis 2019 5,8 Millionen Euro mehr bereitgestellt werden, als bisher ohnehin eingeplant waren. Das geht aus der Analyse des Gebäudemanagements hervor, die mit der neuen Bewertungssoftware „Epiqr“ entstanden ist. Planungsdezernent Christoph Hölters und Andrea Schiefke, Betriebsleiterin beim Gebäudemanagement, stellten die Ergebnisse des Gebäudemonitorings und die Sanierungsplanung gestern vor. „Für einige zusätzliche Maßnahmen haben wir mehr Mittel eingeplant, andere sind nach der neuen Bewertung ganz entfallen“, sagte Planungsdezernent Hölters und stellte klar: „Alle Gebäudeteile sind verkehrssicher. Die Note bezieht sich auf die immobilienwirtschaftliche Betrachtung.“
Von Januar bis März hatten die Gutachter des Dienstleisters Calcon, der auch die Computer-Software „Epiqr“ liefert, die Gebäude untersucht. Im Mai lagen die Ergebnisse vor, nun hat das Gebäudemanagement daraus einen Bedarfsplan für die Sanierungen in den kommenden Jahren erarbeitet. Der sieht vor, dass alle Gebäudeteile, die mit den Noten ausreichend (23), mangelhaft oder ungenügend (jeweils eine) abschnitten haben, saniert werden (siehe Kasten).
Das trifft zum Beispiel auf die Schultoiletten der Janusz-Korczak-Gesamtschule zu. Das Außengebäude hat die Gutachter derart in Schrecken versetzt, dass die Stadt sie jetzt gar nicht mehr wie zunächst vorgesehen für 211 000 Euro sanieren möchte. Sondern für 390 000 Euro gleich neue baut. „Das ist die wirtschaftlichere Lösung“, sagte Andrea Schiefke. Deshalb verschiebt sich der Neubau aufs kommende Jahr.
Im kommenden Jahr soll auch die Generalsanierung der Turnhalle der Realschule Norf für 1,55 Millionen Euro geplant werden, saniert werden soll dann im Jahr 2017. Das Gebäude hatte mit mangelhaft abgeschnitten. Insgesamt gelten nun zwei Schulgebäude, acht Turnhallen, sieben Toilettenanlagen, vier Pavillons und vier Hausmeisterhäuser als sanierungsbedürftig. Die als ausreichend bewerteten Pavillons sollen laut Empfehlung des Gebäudemanagements aber nicht generalsaniert werden, sondern notinstandgesetzt werden.
Alle untersuchten Kitas (14 Gebäudeteile) und sonstige Gebäude (insgesamt 18) gelten ebenso wenig als generalsanierungsbedürftig wie die restlichen 139 Schulgebäudeteile. Für Bauten, die sehr gut, gut oder befriedigend abgeschnitten haben, wird nur eine Planinstandsetzung oder die normale Gebäudeunterhaltung eingeplant.
In dem Bewertungssystem der Software „Epiqr“ drückt die Schulnote der bewerteten Gebäude die so genannte Eingriffstiefe aus. Die bemisst sich darin, wie teuer eine Generalsanierung gemessen am Neuwert wird. Liegen die Sanierungskosten bei mehr als 40 Prozent des Neuwertes, gibt es eine „5“. „Dadurch können wir eine objektive Bewertung der Sanierungsmaßnahmen herstellen“, erklärt Andrea Schiefke. Der Finanzausschuss hatte den Kauf der Software für 200 000 Euro im September des vergangenen Jahres beschlossen. Künftig soll der Zustand der städtischen Gebäude in dem System regelmäßig aktualisiert und so der Sanierungsbedarf gesteuert werden.