Landschaftmalerei über die Jahrhunderte hinweg

Clemens-Sels-Museum zeigt ab Sonntag Meisterwerke aus der eigenen Sammlung.

Neuss. Schon im Jubiläumsjahr 2012 hat das 100 Jahre alt gewordene Clemens-Sels-Museum mit Schätzen aus seiner Sammlung punkten können. Jetzt steht eine weitere Ausstellung an, die ausschließlich mit Werken aus dem eigenen Bestand bestückt ist: Unter dem Titel „Horizonte — Landschaft im Spiegel der Jahrhunderte“ hat Kuratorin Bettina Zeemann eine eindrucksvolle Schau von Meisterwerken zu dem zentralen Thema Landschaft zusammengestellt.

„Es liegt uns am Herzen, mit der Sammlung zu arbeiten“, sagt Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz. Im Ergebnis zeigt auch diese Ausstellung, wie reichhaltig und hochwertig die Sammlungsbestände des Museums sind.

Bettina Zeemann stellt Werke der Niederländer aus dem 17. Jahrhundert an den Beginn der Ausstellung. Sie stammen aus der Sammlung von Clemens Sels: Bilder von warmem, dunklen Ton.

Ungewohnt muten die Aquarelle von Johann Wilhelm Schirmer an: Unter dem Einfluss der Niederländer schuf er 200 Jahre später Aquarelle von formaler Reduktion — nicht für die Öffenlichkeit bestimmt.

Der Symbolist James Ensor ist mit Radierungen vertreten, Thorn Prikker mit Kreidezeichnungen: Hier sind neue Ansichten bekannter Künstler zu entdecken.

Die Ausstellung führt das Thema Landschaft mit Werken des Nabi-Künstlers Maurioce Denis weiter, verweist auch auf den Zusammenhang mit japanischen Holzschnitten, zeigt einen Jugendstil-Paravent und stellt schwerpunktmäßig Werke der Rheinischen Expressionisten vor. Zwei Werke von Christian Rohls, erstellt im Abstand von 20 Jahren, beleuchten die Entwicklung dieses Künstlers. Was mit den Niederländern des 17. Jahrhunderts beginnt, endet mit der radikalen Auseinandersetzung eines Max Ernst mit dem Thema Landschaft: Betrachtet der Besucher das Werk „Das Meer“, ist angesichts der konstruktivistischen Darstellung von Mond und Wellen die Vorstellungsgabe gefragt.

Gesondert werden in dieser sehenswerten Ausstellung voller Überraschungen noch Bilder der Modernen Primitiven gezeigt.