Langer Weg: Container-Dorf soll bis 2018 als Flüchtlingsunterkunft dienen
Ursprünglich sollte die Unterkunft nur für zwei Jahre genutzt werden.
Gindorf. Die Flüchtlingsunterkunft am Langer Weg soll bis zum Sommer 2018 genutzt werden — und damit ein Jahr länger als ursprünglich angekündigt. Vor der Aufstellung des kleinen Container-Dorfes 2015 hatte die Stadt angekündigt, dass die Unterkunft zwei Jahre lang genutzt und dann abgebaut werden soll. Ende Juli wird diese Zwei-Jahres-Frist verstreichen, die Demontage ist aber in naher Zukunft nicht vorgesehen.
„Wir haben heute eine andere Situation als 2015“, erklärt Heike Steinhäuser, Leiterin des Fachbereiches für Soziales „Als wir die Unterkunft planten, kannten wir das Ausmaß der Flüchtlingswelle noch nicht.“ Die Zahl der Zuweisungen ist zwar mittlerweile erheblich auf nur noch 81 im ersten Halbjahr 2017 gesunken — Bedarf an Flüchtlingsunterkünften besteht dennoch weiterhin. „Seit August 2016 gilt das neue Integrationsgesetz, das Flüchtlinge verpflichtet, zunächst in dem Bundesland zu bleiben, dem sie zugeteilt wurden“, sagt Steinhäuser In Nordrhein-Westfalen gelte die Verordnung, dass die Flüchtlinge drei Jahre lang an dem Wohnort bleiben müssen, dem sie zugewiesen wurden.
Wer ein Bleiberecht hat, kann zwar in eine Wohnung umziehen, doch preiswerter Wohnraum ist knapp. Stadtweit leben deshalb etwa 200 Menschen mit Bleiberecht weiter in städtischen Unterkünften. Aus diesem Grund soll das Container-Dorf in Gindorf ein Jahr länger genutzt werden. „Die Baugenehmigung wurde geändert“, sagt Heike Steinhäuser, die Nutzung sei nun bis Ende Juli 2018 möglich.
Die aus drei Gebäuden bestehende Unterkunft bietet 48 Menschen Platz, zurzeit leben dort 31 alleinstehende Männer. Anfang Juni war es zu einem Brand in einem der Wohncontainer gekommen, ein Bewohner erlitt Verletzungen. Der ausgebrannte Container soll, wie Heike Steinhäuser erklärt, in diesen Tagen ausgetauscht werden.
Neben den festen sowie Container-Unterkünften hält die Stadt weiter die Leichtbauhallen am Hagelkreuz vor. Sie stehen zurzeit leer und sind als Reserve gedacht, falls Grevenbroich wieder mehr Asylbewerber zugewiesen werden. cso-