Letzte Hürde für Baugebiet An Mevissen
Ein genauer Starttermin für das Baugebiet steht aber noch nicht fest.
Wevelinghoven. Wenn es nach den ursprünglichen Plänen gegangen wäre, würden im Neubaugebiet „An Mevissen“ am Rand von Wevelinghoven wohl längst die ersten Häuser stehen. Im ersten Bauabschnitt sind 30 Doppelhaushälften und sechs Einfamilienhäuser geplant, im Endausbau bis zu 300 Häuser. Mehrmals kam es zu Verzögerungen. Im Herbst 2016 hatte die Stadt erklärt, die Erschließung solle in der ersten Jahreshälfte 2017 starten. Auch daraus wird wohl nichts.
Einen konkreten Termin nennt Monika Stirken-Hohmann, Geschäftsführerin der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) nicht — in diesem Jahr soll die Erschließung aber beginnen. „Die Planung steht, die Aufträge für die Baustraße und den Kanal können ausgeschrieben werden“, teilt sie mit. Doch es gibt noch eine zeitliche Unsicherheit: „Wir benötigen die Zustimmung, eine Ölpipeline zu unterqueren“, erläutert SEG-Prokurist Wilfried Wißdorf. Für die Grevenbroicher unsichtbar erstreckt sich durchs Stadtgebiet eine wichtige Transportader.
Details weiß Uwe Bors, der bei den Wirtschaftsbetrieben für die Kanalplanung zuständig ist. In Höhe des Baugebietes verlaufe nahe der K 10 die Rotterdam-Rhein-Pipeline. Die Rohölleitung führt von Rotterdam zunächst nach Venlo. Dort teilt sie sich, die Südleitung endet in Wesseling und Godorf. In den Niederlanden hat die Pipeline eine Kapazität von 3000 Kubikmetern Rohöl stündlich. „Wir benötigen einen Gestattungsvertrag, um diese Leitung mit unserem Kanal zu unterqueren“, erklärt Bors.
Größere Probleme erwarte er nicht. „Wir wissen, wie das geht. Denn der Erftverband hat beim Bau seiner Leitung nach Noithausen die Pipeline zwei Mal gekreuzt.“ Bors rechnet mit zwei Monaten reiner Bauzeit für den etwa 400 Meter langen Kanal. Der Vertrag dürfte die letzte Hürde vor dem Baustart sein, eine noch anstehende Bebauungsplanänderung zu Geschosszahlen hat laut Stadtsprecherin Ines Hammelstein „keinerlei Auswirkungen auf den Zeitablauf“.
Die Vermarktung soll starten, wenn die Baustraße fertig ist. Einen Verkaufspreis nennt die SEG, die erstmals für Erschließung und Vermarktung eines Baugebiets zuständig ist, noch nicht. „Wir müssen abwarten, wie hoch die Erschließungskosten sind“, sagt Stirken-Hohmann. Im Herbst hatte die Stadt von etwa 240 bis 250 Euro je erschlossenem Quadratmeter gesprochen. Zudem sei geplant, bei der Vergabe soziale Aspekte anzuwenden. Danach sollen Bauherren mit Kindern oder die aus der Stadt kommen, bessere Karten haben. Laut SEG steht eine Entscheidung über die Kriterien aber noch aus. Klar sei, dass nicht das Höchstgebot-Verfahren angewendet wird.
„Es wird Zeit, dass es losgeht. Das Interesse ist groß“, sagt der Wevelinghovener CDU-Politiker Holger Leusch. „Bei mir haben schon sieben Leute angerufen, die sich für ein Grundstück interessieren.“