Mauer an der Batteriestraße wird zum Millionenprojekt
Denkmalgeschützte Stützmauer an der Batteriestraße wird instand gesetzt.
Neuss. Das Thema der maroden Brücken ist seit geraumer Zeit in der Diskussion — nicht erst, seit die Autobahnbrücke in Leverkusen für Lkw gesperrt oder Pläne zur Sanierung der Kölner Hohenzollernbrücke bekannt wurden.
Wie es um die — städtischen — Brücken in Neuss bestellt ist, wollte die SPD von der Verwaltung wissen. Jetzt liegt die Antwort für den Bauauschuss vor. Sechs Bauwerke sind derzeit mit „nicht ausreichend“ bewertet.
An sechs von 157 Ingenieurbauwerken werden nun Maßnahmen erforderlich — tendenziell eine wohl eher gute Quote, meint Gerd Eckers, Chef des Tiefbaumanagements (bis Ende 2013: Tiefbauamt). 96 Prozent der alle sechs Jahre untersuchten Brücken erhalten Zustandsnoten bis 2,9 (ausreichend), da geht es nur um laufende Unterhaltungsmaßnahmen. Anders bei den „nicht ausreichenden“.
Dabei steht eine ganz große Maßnahme an. Die Stützwand an der Batteriestraße fällt in diese Kategorie. Schon seit vielen Jahren wird ein etwa 40 Meter langer Teil gegenüber den Cretschmar-Hallen mit Holzstreben abgestützt. Tatsächlich muss die gesamte Stützwand instandgesetzt werden.
Abriss und Neubau scheiden aus; die Wand steht unter Denkmalschutz. Erschwerend kommt hinzu, dass die Mauer „alle paar Meter ihren Zustand wechselt“, wie Gerd Eckers es ausdrückt. Die gesamte Instandsetzung wird zum Millionenprojekt. Wieviel der erste Teilabschnitt kosten werde, sei noch nicht absehbar.
Derzeit läuft die Abstimmung mit dem Denkmalschutz. Es geht darum, den Erddruck von der Mauer zu nehmen. Mit Stahlstangen samt Ankerköpfen etwa, schwer zu vereinbaren mit dem Denkmalschutz, oder einem Austausch des Bodens gegen sogenannten selbststehenden Boden. Wegen der komplizierten Materie und umfangreichen Abstimmungsgesprächen rechnet Eckers nicht mehr mit einem Baubeginn in diesem Jahr.
Anders wohl bei einem Projekt im Süden der Stadt: „Nicht ausreichend“ ist auch die kleine Brücke über einen Bach an der Straße „Auf den Stöcken“ in Speck. Hier hilft nur die Methode Abriss und Neubau. Etwa 400 000 Euro sind dafür veranschlagt und auch im Haushalt vorgesehen. Baubeginn könnte noch in diesem Jahr sein.
Weitere Bauwerke der Kategorie „nicht ausreichend“ sind eine Brücke an der Stresemannallee in Höhe Europadamm, die in diesem Jahr erneuert wird, eine Brücke am Gut Nixdorf auf dem Erftwanderweg, die 2016/17 saniert wird, ein Steg „Am Steinacker“, der aus laufenden Mittel repariert wird, sowie eine Stützwand am Alten Bahndamm/Minkel 2: Hier fließt kein Verkehr; man habe das Bauwerk „im Blick“, sagt Gerd Eckers. Getan wird erst einmal nichts.
Übrigens: Mit der Note „ungenügend“ wurde kein Neusser Bauwerk bewertet.