Meerbusch ist jetzt Spitzenreiter
Weder Oberhausen II noch ein Hund können den TSV stoppen.
Meerbusch. Der TSV Meerbusch ist einfach nicht zu bezwingen. Auch nicht von der U 23 von Rot-Weiß Oberhausen. Am Sonntag setzten sich die Blau-Gelben auf dem Kunstrasenplatz in Bösinghoven mit 4:2 (2:1) durch, bleiben die einzige unbesiegte Mannschaft in der Fußball-Oberliga und kletterten am Wuppertaler SV vorbei auf den ersten Platz. „Spitzenreiter, Spitzenreiter“, skandierten einige der Meerbusch-Fans, als sich ihr Team nach den packenden und unterhaltsamen 90 Minuten zum Jubelkreis formierte.
Das Trainerduo Olivier Caillas und Robert Palikuca war mit der spielerischen Vorstellung seiner Schützlinge gar nicht zufrieden. „Wir haben eine schlechte Leistung gezeigt und die Partie nur gewonnen, weil wir die glücklichere Mannschaft waren“, sagte Caillas. „Wir werden uns für den Sieg aber nicht entschuldigen und genießen diesen Moment an der Tabellenspitze.“
Seine Elf hatte es lange spannend gemacht. Bis zum Schluss stand die Begegnung auf des Messers Schneide. Dabei hatte der TSV stark begonnen und lag nach zwei frühen Treffern bereits nach fünf Minuten mit 2:0 in Führung: Zunächst köpfte Dennis Schmidt eine Ecke von Aleksandar Pranjes zur 1:0-Führung ins RWO-Tor (4.), dann vollendete 30 Sekunden später Pranjes eine Flanke von Kevin Dauser zum 2:0 (5.). In Folge verlor der TSV aber komplett die Kontrolle über das Spiel, die Gäste drückten mit Macht auf das Anschlusstor, scheiterten aber dreimal aus aussichtsreicher Position an TSV-Keeper Elvedin Kaltak. Erst mit dem Pausenpfiff verkürzte der Oberhausener Marvin Lorch nach einer Ecke zum 1:2 (45.).
Oliver Caillas, Trainer des TSV Meerbusch
Mit dem ersten TSV-Angriff nach Wiederbeginn erhöhte Pranjes mit einer Bogenlampe über den RWO-Torhüter hinweg zum 3:1 (46.). Die Gäste waren geschockt, doch Kaltak brachte sie mit einem Fehlpass zurück ins Spiel: David Gügör nutzte das Geschenk zum 2:3-Anschlusstreffer (50.). Nun drückten die Oberhausener wieder mit Macht, konnten die gut sortierte TSV-Defensive aber nicht mehr in Verlegenheit bringen. Mit dem zweiten Schuss nach der Pause gelang der Heimelf der zweite Treffer und die endgültige Entscheidung: Kevin Dauser traf mit einem platzierten Flachschuss zum 4:2 (76.). Der Stürmer hatte noch zwei weitere Treffer zur 6:2-Führung auf dem Fuß, scheiterte aber aus fünf Metern an der Latte und mit einem Schuss am überragend parierenden Oberhausener Schlussmann.
Sorgen bereitet den TSV-Coaches die Sprunggelenksverletzung ihres Angreifers Dennis Schmidt, der Mitte des zweiten Durchganges ausgewechselt werden musste.
Gar nicht oberligareif war der Hund eines Zuschauers, der ständig auf dem Platz herumlief und in der Schlussphase einen aussichtsreichen Konter des TSV stoppte. Schiedsrichter Markus Wollenweber meinte nur kopfschüttelnd: „So etwas habe ich noch nie erlebt.“