Meerbusch scheitert erst in Verlängerung an Regionalligisten

TSV unterliegt im Viertelfinale des Niederrheinpokals dem FC Kray mit 2:3. Siegtor fällt dreieinhalb Minuten vor Schluss.

Meerbusch. 210 Sekunden waren in der Verlängerung des Niederrheinpokal-Viertelfinals zwischen dem TSV Meerbusch und dem FC Kray noch zu spielen, als der Essener Kevin Steuke den Ball aus dem Gewühl heraus im zweiten Nachschuss zum 3:2 (2:2, 1:1)-Siegtreffer über die Torlinie drückte. Für den Gastgeber um die Trainer Olivier Caillas und Robert Palikuca war es eine bittere Niederlage. „Wir sind sehr enttäuscht — umso mehr, weil wir so dicht vor einem Sieg standen“, sagte Palikuca.

In der Tat bot der gastgebende Fußball-Oberligist dem klassenhöheren Team aus der Regionalliga über 120 Minuten einen großartigen Kampf und war mehr als nur ein ebenbürtiger Gegner. Über weite Strecken der rassigen und temporeichen Partie beherrschte der Außenseiter das Geschehen. Schon in der zweiten Minute hätte der TSV in Führung gehen können, als Kevin Dauser mit einem Schuss nur knapp scheiterte. Auch die zweite Chance des Spiels gehörte Dauser, der den Ball nach einer Vorlage von Aleksandar Pranjes aber nicht richtig traf (19.).

Turbulent wurde es ab der 25. Minute, beide Teams kämpften mit offenem Visier: Zunächst verhinderten die TSV-Verteidiger Stefan Galster (25.) und Lukas van den Bergh (29.) zweimal in höchster Not einen Rückstand, ehe Pranjes nach einem Konter an Philipp Kunz im Krayer Tor scheiterte. Dann folgte doch noch die verdiente Führung des TSV: Brian Günther traf auf Vorlage von Stefan Kapuscinski zum 1:0 (29.).

Die Antwort der Gäste folgte wenig später. Ilias Elouriachi setzte den Ball nach einer Ecke zum 1:1 in die Maschen (34.). In Folge konnte sich die Heimelf bei ihrem Torwart David Platen bedanken, dass sie nicht in Rückstand geriet: Einmal rettete er glänzend gegen einen frei vor ihm auftauchenden Krayer (38.), in der Nachspielzeit der kratzte Platen in höchster Not einen Freistoß aus dem Winkel. Den Nachschuss versenkten die Essener zwar im Tor, doch dem Treffer versagte der Schiedsrichter Jörg Jörissen wegen Abseits die Anerkennung.

Im zweiten Durchgang sahen die Besucher einen rassigen Pokalkampf, in dem die Essener eine Viertelstunde vor dem Ende in Führung gingen, nachdem der Schiedsrichter nach einem Tackling von van den Bergh auf den Elfmeterpunkt gezeigt hatte. Ömer Akman verwandelte den umstrittenen Strafstoß. Nun deutete alles auf einen Gäste-Sieg hin, doch mit einer Energieleistung setzte sich TSV-Regisseur Semir Purisevic gegen drei Essener durch und bediente Robin Kreis, der keine Mühe hatte, aus kurzer Distanz zum 2:2 zu auszugleichen (89.).

In der Verlängerung gehörte der Heimmannschaft die größte Torchance, doch Galster scheiterte mit einem Kopfball am glänzend reagierenden Essener Keeper (106.). Elf Minuten später dann der Schock für den TSV: Zunächst wehrte Platen eine Krayer Chance noch glänzend ab, gegen den zweiten Nachschuss war der Schlussmann aber machtlos (117.).

„Das ist brutal, kurz vor Schluss so zu verlieren. Das war völlig unnötig“, sagte Meerbuschs Trainer Palikuca: „Wir haben dem klassenhöheren Gegner dennoch einen tollen Kampf geliefert und eine tolle Moral gezeigt.“