Mit sattem Sound setzten sich die etwa 300 Motorräder in Bewegung. Vom Clubheim der Free Eagles in Meerbusch ging es mitten durch die Neusser City zum Kirmesplatz. Auf dem Gelände stand ein großes Zelt mit Bühne, viele kleine zum Übernachten und noch viel mehr Motorräder. Dabei hätte die „Familie“, wie Free-Eagles-Präsident Gert Zielke seine Biker nennt, doch auch auf ihrem Meerbuscher Gelände feiern können. „Aber wir wollten ja gerade die Neusser einbinden“, sagte Zielke.

Kinder konnten sich am Nägel-Einhauen auf Zeit versuchen, am Nachmittag gab’s eine Hot-Rod-Show, bei der die Hinterreifen der Autos solange durchdrehten, bis es qualmte — so genannte Burnouts.

Generell seien die 22 Mitglieder der Neusser Gruppe der Free Eagles normale Menschen, erklärte der Präsident mit einem Zwinkern. So gehen die meisten ihren Berufen nach (Zielke ist Präparator der Pathologie im Lukaskrankenhaus), und müssen sich „an die Gesetze halten, wie jeder andere auch“. Was sie eint, ist die Liebe zum Motorrad — nicht zu irgendeinem: Es soll schon Harley Davidson draufstehen. Für die Mitglieder gilt quasi Harley-Pflicht. Die vielen Gäste und Freunde durften am Samstag aber auch auf anderen Zweirädern anreisen.

Für sie alle stand der Spaß im Vordergrund, zum Beispiel beim Motor-Weitwurf — keine etablierte Disziplin bei Rockergruppen: „Das haben wir uns spontan ausgedacht. Hauptsache es macht Spaß“, sagte Zielke. Spaß hatte die Gruppe auch während der Ostertage. „Da waren wir mit zwei Booten auf dem IJsselmeer unterwegs und haben Pirat gespielt.“

Schon 2009 rollten die Free Eagles durch Neuss. Unter dem Motto „Rocker für Kinder“ hatten die Biker eine Benefizaktion auf die Beine gestellt. Im kommenden Jahr soll es eine weitere Auflage der Veranstaltung geben, wieder mit Bürgermeister Herbert Napp als Schirmherr.