Miteinander für Uganda: "Man bekommt so viel Fröhlichkeit zurück"
Der Verein unterstützt 150 Waisenkinder in Mutolere im Südwesten von Uganda.
Neuss. Der erste Kontakt bestand bereits seit den 70er Jahren. Die Hoistenerin Waltraud Ndagijimana-Hagen war damals mit ihrem Ehemann Damian Ndagijimana und ihrer Familie nach Afrika ausgewandert. Der gebürtige Ugander hatte in Deutschland sein Medizinstudium beendet und seine Facharztausbildung gemacht. Direkt im Anschluss wurde er zurück in die Heimat berufen, um am örtlichen St. Francis Hospital in Mutolere zu arbeiten.
„Von da an bestand eigentlich schon ein regelmäßiger Kontakt über die Frauengemeinschaft der Pfarrgemeinde St. Peter in Hoisten“, erzählt Anja Mecking. Die 41-Jährige ist die Vorsitzende des Vereins Miteinander für Uganda, der sich speziell um die Region im Südwesten des Landes kümmert.
2002 bekam Ndagijimana-Hagen Besuch von Marliese Arns, einer Freundin aus Neuss. „Als sie gesehen hat, wie viel dort zu tun ist, vor allem für die Kinder, hat sie entschieden, den Menschen vor Ort helfen zu wollen.“ 2004 wurde der gemeinnützige Verein gegründet, Marliese Arns übernahm den Vorsitz. Im vergangenen April übernahm schließlich Anja Mecking den Vorsitz des Vereins, mit dem sie bereits seit seiner Gründung aktiv durch eine Patenschaft verbunden ist.
Insgesamt 150 Waisenkinder, die ihre Eltern meist durch Aids verloren haben, unterstützt Miteinander für Uganda durch Patenschaften. Jeder gespendete Cent kommt direkt an — alle Vereinsmitglieder arbeiten ehrenamtlich, Besuche werden selbst finanziert.
„Unser letztes Patenkind Herbert hat nach der Schule ein Mathematik- und Physikstudium aufgenommen, um Lehrer zu werden“, erzählt Mecking. „Und direkt nach dem Ende des Studiums hat er dann schon eine Anstellung als Vertretungslehrer bekommen“, freut sie sich.
„Unser Ziel ist es, dass die Paten irgendwann selbstständig ihre Familien unterstützen können und nicht mehr auf unsere Hilfe angewiesen sind.“ Vermittelt werden die Patenkinder, von denen die meisten im Grundschulalter sind, von einer Krankenschwester vor Ort.
Doch neben den Patenschaften kümmert sich der Verein um weitere Projekte: Es konnten eine Kinderstation und Schulungsgebäude aufgebaut werden, zudem geben Mitglieder Schulungen für die Ugander. „Manchmal ist es zwar schwer, wenn man mit diesen Lebensbedingungen konfrontiert wird“, sagt Mecking. „Aber man bekommt auch so viel Fröhlichkeit und Lebensmut zurück.“