Mordfall Daniel D.: Ein Verdächtiger im Visier
Mordfall an der K 37 in Büttgen: Die Polizei hat einen Tatverdächtigen ermittelt. Der Mann stammt aus dem persönlichen Umfeld des Opfers.
Kaarst. Einen Monat, nachdem der 35 Jahre alte Versicherungsmitarbeiter Daniel D. an der K 37 in Büttgen erschlagen aufgefunden wurde, ist der zwölfköpfigen Mordkommission „Mühle“ offensichtlich ein Durchbruch gelungen. Die Fahnder haben einen Verdächtigen ermittelt. Details teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstagnachmittag mit.
Der Mann stammt aus dem persönlichen Umfeld des getöteten Dormageners. Noch ist der Tatverdächtige auf freiem Fuß. Bisher gebe es keinen dringenden Tatverdacht, die Beweislage für eine Festnahme sei zu dünn. Der Beschuldigte schweige zu den Vorwürfen und bestreite die Tat. Dennoch sei der Mann, der regelmäßigen Kontakt zum Opfer hatte, dringend verdächtig.
Der Dormagener Daniel D. war am 11. Dezember um 22.16 Uhr tot neben seinem Auto am Straßenrand der K 37 gefunden worden. Der Wagen, ein schwarzer Audi Coupé, war am Fahrbahnrand abgestellt. Die Obduktion ergab: Daniel D. wurde mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen.
Hinweise aus der Bevölkerung, am Tatort seien ein silberfarbener Golf und ein Mann gesehen worden, brachten die MK „Mühle“ auf die aktuelle Spur. Der Mann sei in den ersten Tagen nach der Tat mehrmals als Zeuge vernommen worden und habe sich auch kooperativ gezeigt. Seinen Golf habe er den Ermittlern freiwillig zur Überprüfung zur Verfügung gestellt. Die Fahnder entdeckten, dass im Inneren des Fahrzeugs Spuren beseitigt, und der Wagen gründlich gereinigt wurde. „Da ist nicht nur ein bisschen was weggebürstet worden“, so Staatsanwalt Matthias Ridder, „es wurde manipuliert“.
Die Polizei geht davon aus, dass die Spurenbeseitigung erfolgte, nachdem die Polizei den Wunsch äußerte, den Golf überprüfen zu wollen. In der Nacht zu Donnerstag wurde die Wohnung des Beschuldigten untersucht, in der die Polizei mehrere Gegenstände sichergestellt hat. Ob auch die Mordwaffe darunter ist, müssten die weiteren Ermittlungen zeigen.
Ein mögliches Motiv liegt bislang im Dunkeln. Für den Tatzeitpunkt hat der Verdächtige kein Alibi. Einschlägig vorbestraft ist der Beschuldigte nicht. Ein Verfahren wegen Vortäuschens einer Straftat sei damals eingestellt worden. Nähere Angaben wollten die Ermittler am Donnerstag nicht machen.
Die MK „Mühle“ ist in den vergangenen Wochen fast 100 Hinweisen nachgegangen. Die Indizienlage gegen den Mann habe sich am Mittwoch verdichtet, andere Tatverdächtige gebe es nicht. Bei der kriminaltechnischen Untersuchung werden die „weggewischten“ Spuren nun genau unter die Lupe genommen. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist der Mann des Totschlags verdächtig“, sagt der Staatsanwalt. Natürlich könnten die weiteren Ermittlungen ergeben, dass es sich um einen Mord handelt.
Fluchtgefahr könne Staatsanwalt Matthias Ridder nicht ausschließen. „Wir haben Maßnahmen in die Wege geleitet, um das zu verhindern.“