Münsterplatz: Heiße Maronen und süßes Werkzeug

Der Weihnachtsmarkt behauptet sich mit Bewährtem und Neurungen.

Neuss. Gedränge gehört zum Weihnachtsmarkt wie Glühwein und Reibekuchen. Doch während sich die Besucher in Aachen oder Düsseldorf durch die dicht gefüllten Gassen schieben, kommt im Schatten von St. Quirin ganz ohne Hektik Weihnachtsstimmung auf.

Wärme verbreitet ein Holzfeuer, aus den Boxen ertönt entweder Last Christmas oder Christmas Time und vor der großen Krippe mit den Holzfiguren riecht es nach Weihrauch. „Hier bleiben immer ganz viele Kinder stehen. Familie ist uns wichtig“, sagt Organisationschef Josef Kremer, der im Neusser Dorf mit 32 Buden wieder auf Bewährtes setzt. „Es wird immer schwerer, professionelle Händler zu finden, die bereit sind, sich vier Wochen hier hinzustellen“, bedauert er. Beim ihm selbst gibt es keine Nachwuchssorgen. Sohn Felix tut es seinem Vater nach, er schenkt Glühwein und andere heiße Getränke direkt neben der kleinen Bühne aus.

Deftiges: Wer Lust auf etwas Deftiges hat, aber nicht schon wieder Bratwurst oder Spanferkel essen mag, kann sich etwa mit einer heißen Ofenkartoffel plus Heringstipp (5 Euro) stärken. Den Backfisch gibt’s für 4,50 Euro, die Champignons für 3,50 Euro. Im Trio kosten die Reibekuchen 3 Euro.

Süßes: Natürlich duften die gebrannten Mandeln schon auf einige Meter Entfernung. Es gibt aber auch die klassischen Früchte mit Schokoladenüberzug, heiße Maronen, Zuckerwatte (1,50 Euro) oder Dampfnudeln (4 Euro).

Besonderheit: Claudia Lauterbach verkauft in ihrer Holzhütte Glühbirnen, Klebe-Tuben, Schrauben oder Gartenscheren. Doch was nach verrostetem Eisen aussieht, ist in Wirklichkeit leckere Zartbitterschokolade. Der Maulschlüssel kostet 6 Euro, der Hammer 15 Euro. Das Schokoladen-Werkzeug von van den Bosch-Milz ist nicht nur was fürs Auge, sondern schmeckt auch lecker.

Wer kalte Ohren oder Finger hat, kann sich mit flauschigen Mützen, Handschuhen und Schal gegen die Kälte wappnen.

Insgesamt:
Nett und beschaulich. Wenn der Markt schon relativ klein ist, dürfte es doch mehr Ausgefallenes geben.