Nach Klimatest des ADFC „Die Linke“ übt Kritik an Neusser Rad-Infrastruktur
Neuss. · Nach Ansicht der Fraktion müssen Radwege besser gepflegt und kontrolliert werden.
Im aktuellen Fahrradklimatest des ADFC wird die Stadt Neuss mit Schulnote 4,1 bewertet. Im Jahr 2014 lag Neuss noch bei 3,9. Die Fraktion „Die Linke“ stellt zwar fest, dass die Öffnung von Einbahnstraßen zu einem besserem Wegenetz geführt habe und die Wertschätzung für das Fahrrad als umweltfreundliches Verkehrsmittel steige. Dass die Neusser das Fahrradklima in der Stadt allerdings kritischer bewerten als je zuvor, liegt nach Angaben von Christian Babel, Radverkehrspolitischer Sprecher der Linken, am schlechten Zustand vieler Radwege. Gerade von der Fahrbahn separierte Radwege benötigten eine besondere Pflege und eine eigene Räumung im Winterdienst. Das sei häufig nicht gewährleistet. „Eindeutige Schwächen offenbaren sich zudem bei Baustellen, schlechten und oft unkoordinierten Ampelschaltungen und den vielen Falschparkern auf Radwegen. Hier wird die Note 5 vergeben“, stellt Babel fest.
„Die Linke“ habe bereits mehrfach, auch mit einem Antrag im Rat, auf mangelhafte Baustellenabsicherungen hingewiesen und mehr Kontrollen gefordert. Erkennbare Verbesserungen habe es seitdem allerdings nicht gegeben. Im Gegenteil: „Seit mehrjährigen Stichproben haben wir so gut wie keine Baustelle angetroffen, die Fahrradfahrer sicher durch die Engstelle führt. Stattdessen findet sich überall die Aufforderung ,Fahrradfahrer absteigen’, ein Schild, das es in der Verkehrsordnung gar nicht gibt. Hier ist die Note 5 völlig zu Recht vergeben“, erläutert Babel.
Laut Babel wird ein
Bikesharing-Angebot vermisst
Auch bei zugeparkten Radwegen gibt es laut Babel erheblichen Verbesserungsbedarf: „Falschparkende Fahrzeuge auf Radwegen sind ein ernst zu nehmendes Sicherheitsrisiko für Radfahrende. Ein Ausweichen auf den Gehweg ist nicht gestattet. Ausweichen auf die Fahrbahn erfordert extrem hohe Aufmerksamkeit. Trotzdem wird Falschparken auf vielen Straßen kaum sanktioniert.“ Als „Ausnahmezustand“ wird auch die Zeit des Neusser Bürgerschützenfestes genannt: „Hier scheint sich das Ordnungsamt gar nicht mehr für Falschparker zu interessieren.“ Zudem werde von vielen Menschen ein Bikesharing-Angebot in Neuss vermisst. Red