Neue Jobcenter im Kreis: Sicherheit genießt hohe Priorität
Die vier Standorte des Jobcenters im Kreisgebiet sind im Oktober Vergangenheit. Dann wird alles in Neuss konzentriert.
Neuss. Die Beton-Modulbauweise macht es möglich: Binnen kürzester Zeit ist das neue Jobcenter an der Karl-Arnold-Straße 20 hinter dem Hauptbahnhof in die Höhe gewachsen. Bereits im Oktober sollen hier 420 Beschäftigte in den inklusive Tiefgarage 10 000 Quadratmeter Nutzfläche großen Neubau einziehen.
„Dann werden die bisher auf Neuss, Meerbusch, Kaarst und Korschenbroich verteilten Standorte unter einem Dach vereint sein“, sagt Landrat-Vertreter Jürgen Steinmetz. Das neue Jobcenter liege nicht nur verkehrsgünstig und sei auch für Arbeitssuchende anderer Städte gut erreichbar, „es setzt auch einen städtebaulichen Akzent auf einer Fläche, die bisher komplett brach lag“, so Steinmetz.
Wendeline Gilles, Geschäftsführerin des Jobcenters im Kreis, kann es kaum abwarten: „Endlich profitierten wir von kurzen Wegen und können unter optimalen Rahmenbedingungen effektiver arbeiten.“ Bisher seien die Mitarbeiter zu weit auseinander gewesen, „dadurch gingen viele Informationen verloren“, sagt Gilles. Sie betont, dass die Entscheidung, die Standorte zusammenzulegen, bereits 2006 von der Trägerversammlung getroffen worden sei.
Priorität genieße seit dem Mord an einer Mitarbeiterin des Jobcenters im Herbst vergangenen Jahres der Sicherheitsaspekt. „Die Standards sind hoch, das wurde bereits bei der Ausschreibung berücksichtigt. Es wird auch Kameras in den Fluren, Zwischentüren zu Nebenbüros oder Panikschlösser an den Außentüren, die von innen immer zu öffnen sind, geben. Wir verzichten allerdings auf Sicherheitsschleusen“, erklärt Wendeline Gilles.
Angela Schoofs, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Mönchengladbach, ergänzt: „Wir dürfen nicht vergessen: Das kritische Klientel macht nur einen Bruchteil aus. Wir wollen hier vor allem das Dienstleistungsangebot für den Kunden verbessern. Dennoch muss das Signal deutlich sein. Geduldet wird weder körperliche noch rhetorische Gewalt.“
Bauleiter Kai Friedenberg ist mit dem Verlauf der Arbeiten sehr zufrieden: „Wir sind mit dem Innenausbau weit fortgeschritten. Ende nächster Woche ist überall der Estrich verlegt.“ Sei der in den einzelnen Etagen jeweils angetrocknet, könnten Wände gestrichen oder Decken verlegt werden. Die Baufirma geht dabei von oben nach unten vor. Der Grund ist einfach: „Sonst schleppt man den ganzen Dreck ja wieder mit nach oben“, sagt Friedenberg.