Infoveranstaltung in Neuss Essertec: Bürger über Baupläne informiert

Neuss · Anwohner sorgen sich um Anbindung an den Berghäuschensweg. Bis 1. Juli sind Anregungen möglich.

Um die Öffentlichkeit frühzeitig zu beteiligen, fand am Dienstag eine Bürgerinformationsveranstaltung am ehemaligen Essertec-Gelände in Gnadental statt. Der Beigeordnete Christoph Hölters und Leiter des Dezernates Planung, Bau, Verkehr konnte rund 50 interessierte Bürger begrüßen, unter ihnen Vertreter der Investoren und mit Sascha Karbowiak (SPD), Ingrid Schäfer (CDU) und Marius Stark (Bündnis 90/Die Grünen) auch Politiker.

Essertec hat seinen Firmensitz 2020 nach Grevenbroich-Kapellen verlegt, bereits am 8. November 2019 hatte der Stadtrat den Bebauungsplan „Augustinusviertel, Berghäuschensweg“ beschlossen und damit das Verfahren förmlich eingeleitet. Inzwischen und nach Wettbewerben hat der Plan Format. Julian Küper vom Stadtplanungsamt stellte die Details vor.

Vielfältiges Quartier mit
drei Nutzungsbereichen

Das Plangebiet umfasst rund neun Hektar und ist im Norden durch die Kölner Strasse begrenzt, durch den Berghäuschensweg im Süden, durch die A 57 im Osten sowie den Obi-Markt im Westen. Es soll ein vielfältiges Quartier entstehen, das sich in drei Nutzungsbereiche gliedert: Wohnen, in der Baustruktur bis sechsgeschossig, auf rund einem Hektar entlang der Autobahn gewerbliche Nutzung und Dienstleistung sowie einem Nahversorgungszentrum mit Supermarkt, Discounter und Drogeriemarkt. Ein Schulstandort ist auf dem Areal nicht geplant, dafür aber ein Bürgerhaus mit Jugendzentrum. Diakon Matthias Godde von der katholischen St. Konrad-Pfarre wollte wissen, ob ein Saal geplant sei, „denn ganz Gnadental verfügt nicht über eine große Versammlungsstätte“. Das wurde zugesagt. Die größten Sorgen der Anwohner betrafen aber die Anbindung an den Berghäuschensweg, „der heute schon beim Verkehr katastrophal ist“. Christoph Hölters konnte keine konkreten Angaben dazu machen: „Ein Mobilitätskonzept und Verkehrsgutachten muss noch erstellt werden.“ Fest geplant sei allerdings für den öffentlichen Nahverkehr eine zusätzliche Haltestelle zwischen Konradstrasse und Meertal.

Wenig Konkretes gab es auch zur Fertigstellung des Quartiers. Johannes Niehsen, der mit seinem Edeka-Markt „auf die andere Seite“ will, rechnet „mit 2 Jahren plus x“. Noch nicht berücksichtigt sind auch die lärmtechnischen und denkmalpflegerischen Rahmenbedingungen. Ein ehemaliger Betriebsleiter von Essertec sagte: „In dem Boden kann nichts mehr drin sein!“ Dem widersprach vorsichtig Julian Küper: „Auch auf dem Grüner Weg in Gnadental kamen nicht vermutete Römerfunde zum Vorschein.“ Insgesamt verlief aber die Bürgerinfo sehr harmonisch. Die Anwohner müssen sich allerdings sputen: Nur noch bis zum 1. Juli einschließlich sind Einwände und Anregungen möglich.