Neuss: Ein ganz neuer Heino in der Christuskirche
Konzert: Der Volksmusiker beeindruckte mit dem Programm „Die Himmel rühmen“ sein Publikum.
Neuss. Einen ganz neuen Heino erlebten die Besucher des Konzerts des Volksmusikers in der Christuskirche. Der Künstler sang unter dem Motto "Die Himmel rühmen" ein überwiegend von Religiosität geprägtes Programm.
"Es ist mir nach so langer Zeit auf der Bühne ein Anliegen, Gott für all das zu danken, was er mir im Laufe der Jahre geschenkt hat", erklärte Heino. Begleitet wurde er von Franz Lambert an der Orgel, dem Gitarristen Peter Autschbach sowie dem Gloria Quartett, das in der Christuskirche mit Konstanze Arens, Angie Horn und Dieter Hohlheimer jedoch als Trio zu hören war.
Alle Lieder wurden mit begeistertem Applaus begrüßt. Stets ging es um Freundschaft, Familie, Heimat, Gottvertrauen und Glockenläuten: Dinge, so stellte Heino klar, die wichtiger seien als das ständige Streben nach materiellen Dingen. "Das ist mein Lied nur für Dich" erklang als Neuarrangement des ersten Satzes aus dem Klavierkonzert von Tschaikowsky, "Ich bete an die Macht der Liebe" ist als unverzichtbarer Bestandteil des Großen Zapfenstreiches bekannt. Fast alle Texte waren deutsch. "Das ist mir ein Anliegen", erzählte Heino in der Pause: "Ich bin auf dem Höhepunkt des Beats in den 60er Jahren in das Geschäft eingestiegen und habe gemerkt: Wenn wir die deutsche Sprache im Liedgut nicht bewahren, gleitet uns irgendwann unserer Kultur durch die Finger."
Viele Besucher hatten Blumen mitgebracht. Ottilie Klönter aus Neuss saß beinahe in der letzten Reihe der vollen Christuskirche. Sie war tief bewegt: "Eigentlich wollte ich zuerst gehen. Aber als dann das Konzert begann, konnte ich das nicht mehr. Das ist so ein schöner Abend." Die Musik aus Franz Lamberts weißglänzender Wersi-Orgel plätscherte mitunter unaufgeregt daher wie eine Warteschleifenmusik. Doch zu keinem Zeitpunkt wirkte es kitschig.
Als dann der Abend mit "Der Mond ist aufgegangen" und "Guten Abend, gute Nacht" von Brahms fast beendet war und schließlich alle Zuhörer zu einem gemeinsamen "Großer Gott, wir loben Dich" aufstanden, wurde klar: Für die Heino-Fans war es kein gewöhnliches Konzert. Sondern fast ein Gottesdienst.