Neuss: Ein Prinzenpaar in Amt und Würden
Proklamation von Frank und Novesia Anja vor ausverkauftem Haus.
Neuss. Schon gut 15 Minuten vor dem Einlass hatte sich am Eingang der Stadthalle eine lange Schlange gebildet: Die Prinzenproklamation stand an. Jakob Beyen, der Chef des Karnevalsausschusses, freute sich: "Wir sind ausverkauft."
Mit leichter Nervosität wurden die letzten Handgriffe erledigt, Tischdecken gerade gezogen und das Foto des Prinzenpaares auf den Tischen verteilt. Kurz nach 19 Uhr öffneten sich die Türen, und die Gäste wurden von Funkenmariechen zu den Tischen geleitet.
Pünktlich um 20 Uhr zogen die Funktionäre unter klingendem Spiel in den Saal. Moderiert wurde der Einzug von Reiner Franzen, der wie immer lockere Worte fand. Begrüßung, Tanz der Neusser Karnevalsjugend, dann kam Paul van de Weyer auf die Bühne: Der "Rheinbaron" sang das diesjährige Mottolied.
Schließlich die wichtigste Angelegenheit des Abends. Das designierte Prinzenpaar zog mit den Garden in den Saal. Wie weggeblasen war die anfängliche Nervosität von Frank und Anja. Souverän verlas der zu kürende Prinz das närrische Gelübde - op Nüsser Platt, wie es die Tradition fordert und wie der Würdenträger es selbst auch gewünscht hatte. Im Anschluss erhielt Frank aus den Händen des Bürgermeisters Herbert Napp die Prinzenfedern sowie die Halskette. Seine Novesia Anja bekam ihr Insignien von KA-Präsident Jakob Beyen.
Die kurze Antrittsrede des Prinzen enthielt die einfache Botschaft: Kommt und feiert mit uns. Auch Anja fasste sich kurz; sie wies auf das traditionelle soziale Engagement der Novesia hin. In dieser Session sammelt die Prinzessin für die Neusser Kindertafel sowie für die Ökumenische Notfallseelsorge Neuss.
Anschließend sorgten die Dormagener "Altreucher" für das erste musikalische Highlight des Abends. "Schmitz Backes" konnte durch lockere Sprüche und auch mit geschickten Zauberkunststücken überzeugen. Bürgermeister Napp fand sich alsbald in einem übergroßen Jackett auf der Bühne wieder, wo er mit den Armen des Künstlers selbst mehr oder weniger gelungene Kunststücke aufführte.
Thilly Meester als Kistedüvel vermochte nicht alle im Saal zu überzeugen, die Witze waren teilweise etwas derb. Deutlich besser war das Zwiegespräch des Duos "Pittermännche". Ein Augen- und Ohrenschmaus war die Tanz- und Musikrevue des Rheinfeuers Koblenz. Die Gruppe läutete auch das Ende der diesjährigen Proklamation ein. Nach dem Heimatlied ging es im Foyer bis weit nach Mitternacht weiter.