Neuss: Einkaufszentrum - CDU für Arcaden, SPD will Center
Im Planungsausschuss gab es am Dienstag Streit um das weitere Verfahren.
<strong>Neuss. Der Tagesordnungspunkt war dezent umschrieben: "Auswahl eines städtebaulichen Konzepts für den Bereich zwischen Kastellstraße und Glockhammer". Dahinter stand die Grundsatzentscheidung für ein Einkaufszentrum: Kastell-Center mit 13 000 Quadratmetern Verkaufsfläche oder die Neuss-Arcaden mit 30 000 Quadratmetern. Beschlossen wurde gestern nicht, zumindest bei den beiden großen Fraktionen aber ist die Entscheidung gefallen. Die CDU will wie schon vor Wochen angedeutet die große Lösung des Essener Entwicklers mfi, die SPD möchte das Arkaden-Projekt des Unternehmens Tenkhoff Properties verwirklicht sehen.
Kein Verträglichkeitsgutachen vor der Entscheidung
Doch die drei kleinen Fraktionen bremsen. Auf Antrag der FDP, die Beratungsbedarf anmeldete, wurde die Beschlussfassung auf den Rat am 11. Mai verschoben. Die Liberalen, die sich das mfi-Center in Köln bereits angehen haben, wollen vor einer Entscheidung noch ein Tenkhoff-Projekt erkunden.
Grüne und Unabhängige/Linkspartei sehen die Angelegenheit grundsätzlich kritisch. "Warum die Eile?", fragte Michael Klinkicht für die Grünen. Dringend erforderlich sei, bevor eine Entscheidung falle, ein Verträglichkeitsgutachten: "Und zwar eins, das nicht von mfi erstellt wird." Im übrigen solle mit der Entscheidung gewartet werden, bis das Einzelhandelsgutachten für die Stadt vorliege - das aber wird noch Monate dauern.
Auch die Unabhängige/Linkspartei drängen auf ein Verträglichkeitsgutachten. Zudem trauen sie nach Aussage von Bernhard Pickert-Goldenbogen den mfi-Zahlen über die reine Verkaufsfläche nicht. Und auch die Pläne des Kastell-Centers überzeugen sie noch nicht.
Die CDU hat sich für die große Lösung entschieden - und wird das mit ihrer Mehrheit im Rat aller Voraussicht nach auch durchsetzen können. Fraktionschef Bernd Koenemann betonte, mfi überzeuge gerade wegen der Größe des Projektes.
Im Planungsausschuss war gestern nach nicht einmal einer halben Stunde alles vorbei. Als Grüne und Linkspartei allzu energisch auf einem Verträglichkeitsgutachten vor einer Grundsatzentscheidung bestanden, setzten die großen Fraktionen den "Schluss der Debatte" durch. Damit wird nun höchstwahrscheinlich am 11. Mai im Rat entschieden.