Neuss/Essen: Vier Jahre Haft für den Zigaretten-Dieb
Mehrmals brachen zwei Männer in Tankstellen ein.
Neuss/Essen. Ein 37-jähriger Litauer hat vor dem Landgericht Essen gestanden, im November 2006 innerhalb von zwölf Tagen zwei Mal in die Esso-Tankstelle An der Norf in Neuss eingebrochen zu sein. Außerdem räumte er einen weiteren Einbruch in Goch ein. Die 1. Strafkammer verurteilte ihn gestern zu vier Jahren Gefängnis.
Ein Mitangeklagter (32), der bei dem zweiten Einbruch in Neuss ebenfalls mit von der Partie war, erhielt dreieinhalb Jahre Freiheitsstrafe. Der gelernte Maurer kam mit einem geringeren Strafmaß davon, obwohl er sechs weitere Einbrüche in verschiedenen Städten einräumte. Aber er hatte keine Vorstrafen auf dem Konto. Das Verfahren gegen einen dritten Litauer wurde abgetrennt, weil er sich bislang nicht äußern wollte.
In Neuss hatten die beiden Verurteilten als Mitglieder einer litauischen Bande Zigaretten und andere Waren im Wert von jeweils 13 000 Euro erbeutet. Am 8. Dezember 2006 wurde das Trio festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Die könnte für den jüngeren der Verurteilten beendet sein. Er möchte bis zum Antritt der Strafhaft bei seiner Lebensgefährtin in Essen bleiben. Unter den Auflagen, sich zwei Mal wöchentlich bei der Polizei zu melden und 5000 Euro Kaution zu hinterlegen, wird sein Untersuchungshaftbefehl außer Vollzug gesetzt.
Anders bei dem 37-Jährigen. Er war erst zwei Monate vor dem ersten Neusser Einbruch aus dem Gefängnis entlassen worden. Drei Jahre und neun Monate hatte er für 19 Pkw-Aufbrüche verbüßt. Er wollte zunächst zu seiner inzwischen geschiedenen Frau nach Litauen zurückkehren, um dann freiwillig die Strafe anzutreten. Aber weder die Staatsanwältin noch das Gericht trauten ihm. Die Staatsanwältin: "Ich will ihn nicht per Haftbefehl wieder einfangen müssen."