Dormagen: Raphaelshaus - Mit den "Zugtieren" an das Nordkap
Jugendliche aus Dormagen sind zurzeit in ganz Europa unterwegs.
Dormagen. Für die Kinder und Jugendlichen des Jugendhilfezentrums Raphaelshaus in Dormagen sind die Sommerferien Reisezeit. Sie sind in alle Himmelsrichtungen ausgeschwärmt.
Ob sie die Mitternachtssonne sehen werden, ist noch offen. Doch vorgenommen haben es sich die zehn Jungs der Janusz-Korczak-Gruppe ganz fest. Schließlich sind sie unterwegs zum Nordkap. Bereits in den Osterferien radelte die Dormagener Gruppe nach Hamburg, um jetzt in den Sommerferien dort wieder auf die Fahrräder zu steigen und über Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen der Kompassnadel immer Richtung Norden zu folgen.
130 Kilometer Fahrstrecke pro Tag sind kalkuliert für die Zwölf- bis 17-Jährigen und ihre sechs Pädagogen. Gruppenleiter Karl-Heinz Hammelstein ist zuversichtlich. "Wir haben da ein paar richtige Zugtiere in der Gruppe."
Wie bei Astrid Lindgren fühlen sich die acht Jungs der Kurt-Hahn-Gruppe auf ihrer Reise nach Schweden. "Nordlandtour - Eine Reise zu den Wikingern" - so lautet ihr Motto für diesen Sommerurlaub. 120 Kilometer paddeln in Südschweden, eine Radtour zurück nach Kiel und zu guter Letzt eine zünftige Segelwoche auf der Ostsee stehen auf dem Programm.
Die Erlebnispädagogen des Raphaelshaus zieht es wieder nach Frankreich. Im Vercors, einem Felsmassiv in der Nähe der Stadt Grenoble, ist ein alpines Basislager aufgeschlagen. Es bietet für drei Gruppen vierzehn Tage lang erlebnispädagogische Aktionen rund um Klettern, Paddeln, Canyoning und Rennradfahren.
Nach Polen reisen die Christopherus-Gruppe und die Marien-Gruppe. Während die einen auf Schusters Rappen durch die Lande ziehen, fahren die anderen mit dem Eurobus bis nach Walcz und paddeln dann 14 Tage über das Flüsschen Drawa. Durch ein Naturschutzgebiet führt die Drawa die zehn Kinder und vier Pädagogen 180 Kilometer weit von Czaplinek bis nach Krzyz.
In Deutschland unterwegs sind die Jugendlichen der Otmar-Alt-Gruppe. "Ora et labora" heißt ihr Leitspruch, mit dem es sechs Wochen lang zu Fuß mit Rucksack, Zelt und Bollerwagen durch Deutschland geht. Angesteuert werden drei Benediktinerklöster und Abteien. Nach den einwöchigen Wanderzeiten gilt es hier, sich an das klösterliche Leben anzupassen und in den Gärten oder in der Schreinerei mitzuarbeiten.
Das Ferienhaus Adele in der Eifel gehört seit 2004 zum Raphaelshaus. Als "Basislager" für viele Erkundungen in der Umgebung wird es dieses Jahr hintereinander von der Hildegard-, der Lukas- und der Roland-Gruppe intensiv genutzt. "Leider sind fast allen Mädchen und Jungen in diesem Sommer’ Schwimmhäute gewachsen. Der Regen hat uns überall zu schaffen gemacht. Ich bin stolz, dass meine Fachkräfte trotz alledem die Stimmung der Kinder und Jugendlichen hoch hielten" resümiert Hans Scholten, der Chef der Einrichtung, die bisherigen Ferienaktionen.
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