WZ-Interview: „Die Stärken Dormagens deutlich machen“

Stadtmarketing-Chef Guido Schenk wirbt für einen Besuch in Dormagen.

WZ: Herr Schenk, wie beschreiben Sie einem Freund, der noch nie in Dormagen war, die Stadt?

Schenk: Unmittelbar an einem der eindrucksvollsten Flüsse Europas, dem Rhein, gelegen, ist Dormagen eine Stadt, in der man gut arbeiten, vor allem aber dank der landschaftlichen Reize und des üppigen Freizeitangebots auch sehr entspannt leben kann.

WZ: Warum ist Dormagen eine Reise wert? Was würden Sie diesem Freund unbedingt zeigen wollen?

Schenk: Die im Rahmen der Euroga ausgebaute prächtige Klosteranlage Knechtsteden, das mittelalterliche Zons, das ländliche Gohr mit der Pfarrkirche St. Odilia, das Naherholungsgebiet Tannenbusch mit Geopark und Tiergehege, die quirlige Fußgängerzone mit fast 1000 Terrassenplätzen und den Sonnenuntergang über dem Rhein bei einem Weizenbier im "Haus Piwipp".

WZ: Wie arbeitet die Stadtmarketinggesellschaft daran, Dormagen attraktiver zu gestalten?

Schenk: Wichtigste Aufgabe ist es, die vielen Stärken Dormagens zum Beispiel im Kultur-, Freizeit- und Einkaufsangebot den Bewohnern und vor allem auch nach außen hin deutlich zu machen. Das geschieht insbesondere durch Werbung und Öffentlichkeitsarbeit sowie Vernetzung der einzelnen Aktivitäten und Akteure.

WZ: Zons spielt aufgrund seiner besonderen mittelalterlichen Atmosphäre eine besondere Rolle im Stadtgebiet. Was wird unternommen, um die Stärken der Zollfeste zu vermarkten?

Schenk: Stärken von Zons sind nicht nur die einmalige Architektur in reizvoller landschaftlicher Umgebung, sondern auch die ruhige, erholsame Atmosphäre in den Stadtmauern. "Remmidemmi" wie etwa in der Drosselgasse in Rüdesheim gibt es nicht und ist auch nicht angestrebt. Geworben für Zons wird mit vielen Maßnahmen vom Autobahnschild über Printwerbung bis zu Messeauftritten. In zwei Wochen ist Zons zum Beispiel auf Europas größter Messe für Bustourismus in Köln vertreten.

WZ: Warum war es wichtig, dass sich nicht die Stadt selbst, sondern eine ausgelagerte Gesellschaft um das Stadtmarketing kümmert?

Schenk: Da müssen Sie die politischen Handlungsträger fragen, die diese Entscheidung getroffen haben. Ich meine aber, dass durch die Gründung der Stadtmarketing- und Verkehrsgesellschaft Dormagen (SVGD) mit ihren kurzen Entscheidungswegen vieles besser und nichts schlechter geworden ist. Ein Beispiel: Innerhalb eines Jahres nach Übernahme der Wochenmärkte durch die SVGD wurde das Warenangebot nahezu verdoppelt.

WZ: Die Verkehrsgesellschaft mit Stadtmarketing gibt es nun seit 18 Monaten, neu sind Anfang des Jahres noch die Bäder hinzugekommen. Welche Vorteile haben sich bisher daraus ergeben?

Schenk: Jeder Besucher kann sich selbst davon überzeugen, wie die Attraktivität der Hallenbäder innerhalb weniger Monate gesteigert wurde, zum Beispiel durch zusätzliche Kursangebote oder die Einrichtung eines Strandes auf dem Außengelände des Familienbades in Nievenheim.

WZ: Welche Erkenntnisse erhoffen Sie sich durch die Ergebnisse der Umfrage zum Freizeitverhalten der Dormagener, die eine Studentin derzeit durchführt und auswertet?

Schenk: Die Umfrage ist auch eine Art Erfolgskontrolle. Sie kann zum Beispiel wichtige Hinweise darauf geben, wie neue Angebote wie etwa die Ausweitung der Außengastronomie, der "Dormagener Sommer" oder die Tannenbuschwoche wahrgenommen und akzeptiert werden.