Boykott der Herbstausstellung?
Einige Kaarster Künstler sind mit den neuen Richtlinien zur Teilnahme an der alljährlichen Ausstellung ihrer Werke in der Städtischen Galerie nicht einverstanden.
Kaarst. In der Kaarster Künstlerszene brodelt es. "Wir sind mit der Satzung nicht einverstanden", sagt deren Sprecherin Marwine Neumayer. Wie berichtet, hatte der Kulturausschuss in seiner jüngsten Sitzung neue Grundsätze (siehe Kasten) zur Teilnahme an der Herbstausstellung der Kaarster Künstler in der Städtischen Galerie Kaarst im Rathaus Büttgen beschlossen. Donnerstagabend hatten sich die Künstler zusammengesetzt und über die neuen Richtlinien diskutiert.
Knackpunkt, mit dem viele der Künstler nicht einverstanden sind: Künftig soll von jedem Bewerber eine Arbeit gezeigt werden. "Damit soll die künstlerische Entwicklung dokumentiert werden. Damit man später nachvollziehen kann, ob sich bereits eine neue Schaffensphase andeutet", erläutert der städtische Kulturmanager Klaus Stevens.
Die Initiative zu veränderten Teilnahmegrundsätzen war von den Künstlern ausgegangen. "Wir wollten, dass Neubewerber zuvor mindestens an drei jurierten Ausstellungen teilgenommen haben müssen. Auch damit wollten wir die Qualität der Ausstellung anheben", erläutert Neumayer. Dieser Passus ist im Sinne der Künstler auch geändert worden.
"Zu den anderen Neuerungen sind wir aber nicht gefragt worden. Bei einem Vorgespräch hat man sie uns präsentiert. Unsere Bedenken wurden nicht einmal wahrgenommen", sagt Neumayer.
Am 15. August treffen sich die Künstler zur ihrer Jahresversammlung und wollen dann über die neuen Teilnahmegrundsätze sprechen und überlegen, wie sie damit umgehen wollen. Am 22. August wollen sie mit Bürgermeister Franz-Josef Moormann und Kulturdezernent Heinz Dieter Vogt sprechen, ob nicht noch eine Lösung gefunden werden kann.