Millionen für die Schulen
In den Ferien wird an 19 Schulen gearbeitet. Manchmal sind Handwerker knapp.
Neuss. Noch eineinhalb Wochen bis zum Ende der Ferien. Sie könnten länger dauern - das wünschen in diesen Tagen wohl nicht nur die Schüler, sondern auch Handwerker und Mitarbeiter im Gebäudemanagement. Denn zahlreiche Ferien-Baustellen an Neusser Schulen sollen zum 1. Schultag abgeschlossen sein. Gearbeitet wurde und wird an 19 Schulen gleichzeitig. Die Stadt lässt in diesen Sommerferien für fast 4 Millionen Euro streichen, ausbessern, sanieren.
"Ein bisschen stolz" auf die Bewältigung des Mammutprogramms zeigte sich gestern Schuldezernentin Christiane Zangs an der Realschule Südstadt. Auch hier wird noch mit Hochdruck gearbeitet. Das große Flachdach, durch das der Regen schon ins Gemäuer drang, wird saniert, Maler verschönern Flure und Treppenhäuser. 440 000 Euro kosten allein die Maßnahmen an dieser Schule - der zweitgrößte Posten im Ferien-Sanierungsprogramm nach dem Projekt Janusz-Korczak-Gesamtschule.
Statische Probleme und vor allem mangelhafter Brandschutz machen hier die abschnittsweise Sanierung des Hochhauses mit sieben Geschossen notwendig. Einschließlich der Fassadensanierung des Gebäudes Kapitelstraße investiert die Stadt hier fast 1,6 Millionen Euro. Dann ist auch eine Brandmeldeanlage eingebaut; die einzige in einer Schule, die direkt zur Feuerwehr geschaltet ist. Die Gesamtsanierung der Schule, so Zangs, werde wohl noch Jahre dauern.
Viel Geld fließt in den Sommerferien auch in die Adolf-Clarenbach-Schule. Für 370 500 Euro werden die Klassenräume saniert: Auch hier ist noch Großbaustelle. Am Marie-Curie-Gymnasium wurden 250 000 Euro aufgebracht, um die Fassade der Aula zu sanieren und eine Wärmedämmung einzubauen. Am Gymnasium Norf wird vor allem die Turnhalle instand gesetzt, auch hier kommen Brandschutzmaßnahmen hinzu (220 000 Euro).
Ein wenig Wasser gossen die Planer vom Gebäudemanagement gestern in den Wein. Denn immer schwerer wird es für die Stadt, in der begrenzten Zeit der Sommerferien, die nur 30 Arbeitstage umfassen, Handwerkerbetriebe zu finden, die nicht selbst Urlaub machen oder nicht ohnehin ausgelastet sind.
WZ: Frau Zangs, die Schulzeit bis zum Abitur wird von 13 auf 12 Jahre verkürzt, es wird mehr Unterricht an den Gymnasien geben, der Schultag wird länger. Wo werden die Schüler dann essen? Zangs: Sie werden zunächst einmal wie bisher Pausenbrote mitbringen und sie auf dem Schulhof essen oder in die zum Teil ja schon bestehenden Cafeterien gehen. Oberstufenschüler dürfen auch das Schulgelände verlassen. Die gehen dann oft in Cafés.
WZ: Streben Sie eine Ausstattung aller Gymnasien mit Mensen an? Zangs: Ich glaube schon, dass das in Zukunft zum Schulalltag gehören wird. Im Rahmen der Offenen Ganztagsschule bei den Grundschulen zeichnet sich doch ab, dass das die generelle Richtung werden wird.
WZ: Wie hoch werden die Landeszuschüsse sein? Zangs: Das ist genau das Problem. Bisher haben wir keinerlei Signal, dass es überhaupt Mittel aus Düsseldorf geben wird. Wir bereiten jedenfalls zurzeit eine Aufstellung der Kosten für die Einrichtung von Mensen in allen Gymnasien vor. Das werden wir dann mit der Politik diskutieren. Das Problem ist jedenfalls erkannt. uda