Neuss: „Gut, einen Plan B zu haben“
Angehende Unternehmer informierten sich über Wege in die Selbstständigkeit.
Neuss. Als Startrampe für Jungunternehmer hat sich der Gründertag - veranstaltet von Stadt, Kreis und IHK - einen Namen gemacht. Am Samstag konnten sich Interessierte im Zeughaus wieder über die ersten Schritte in die Selbstständigkeit informieren.
Neben der Beratung an Infoständen konnten die angehenden Unternehmer in Workshops lernen, was zu einer Unternehmensplanung gehört. "Von der Idee zum Unternehmenskonzept", "Finanzierung sichern - Starthilfe und Förderprogramme" oder "Kundengewinnung durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit" hießen die Themen.
In einer Gesprächsrunde berichteten drei Jungunternehmer von ihren Firmengründungen. Eve Windmüller (51) machte sich etwa als Internetcoach selbstständig. Windmüller, die vor ihrer Selbstständigkeit bei großen Unternehmen angestellt war, ist mit ihrer ursprünglichen Geschäftsidee bei den Banken gescheitert.
"Da ist es gut, einen Plan B zu haben" , meinte sie. Das konnte auch Ulrich Baumert bestätigen. Er hat sich im Alter von 40 Jahren im Bereich Wirtschaftskommunikation selbstständig gemacht, nachdem er bereits zehn Jahre darüber nachgedacht hatte.
Bei ihm hat zwar "Plan A" gezündet, aber es habe viel Hartnäckigkeit gekostet, um am Ball zu bleiben. "Ich habe es nicht für möglich gehalten, dass Kundenakquise so viel Zeit in Anspruch nimmt", gesteht er den Zuhörern. Eine Information, die Besucherin Eli Vidra (54) beruhigt: "Gut zu wissen, dass das auch bei anderen länger dauert."
Eli Vidra hat sich im April dieses Jahres als Architektin und Innenarchitektin selbstständig gemacht und will sich beim Gründertag hauptsächlich über Marketingstrategien und Coaching- Angebote informieren. "Hier habe ich die Möglichkeit, die Ansprechpartner auch persönlich kennenzulernen."
Haydee Paschke (41) und Mario Suarez Garcia (32) stehen dagegen noch ganz am Anfang einer Unternehmensgründung. Beide möchten zusammen im Süden von Neuss ein Reformhaus eröffnen.
An den Infoständen der Sparkasse und der Volksbank wollen sich die beiden über die Finanzierungsmöglichkeiten informieren. "Wenn man ein Konzept hat, muss man versuchen, es auch schnell umzusetzen", meint Paschke.
Vom Konzept des Gründertags sind die Veranstalter überzeugt. "Verschiedene Organisationen aus der Region präsentieren sich hier mit ihrem Leistungsspektrum", erläutert Wolfgang Koger. Er ist bei der IHK für Starthilfe und Unternehmensförderung verantwortlich.