Neuss: IT-Dienstleister beantragt Insolvenz - 500 Betroffene

Mangelnde Profibilität: a& o 4tec-Geschäftsführer Michael Müller sieht Ursache in „Blockadehaltung“.

<strong>Neuss. Die auf IT-Service-Leistungen spezialisierte a&o 4tec GmbH mit Sitz in Neuss hat am Donnerstag beim Amtsgericht Düsseldorf die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Die Unternehmensleitung sah sich dazu nach eigenen Angaben wegen mangelnder Profitabilität gezwungen. In seiner derzeitigen Verfassung, so die Mitteilung des Unternehmens, könne a&o 4tec nicht überleben.

Zurzeit tobt ein erbitterter Streit der Firma mit der IG Metall. Wie berichtet, wurde im ersten Quartal dieses Jahres über einen Haustarifvertrag mit deutlich verschlechterten Bedingungen für die Beschäftigten verhandelt. a & o 4tec legt einen von beiden Seiten unterschriebenen Vertrag vor; der ist aber, obwohl unterzeichnet, aus Sicht der Gewerkschaft nicht gültig, weil kein Bestandsschutz aufgenommen wurde. Der Streit ist mittlerweile zur Gerichtssache geworden.

Geschäftsführer Michael Müller macht angesichts des enormen Preisdrucks in der Branche nun eindeutig die "Blockadehaltung der Arbeitnehmerseite" als Grund für den Insolvenzantrag aus. Die Arbeitnehmer wiederum seien von der Gewerkschaft falsch informiert: "Dass die IG Metall nichts mehr von dem von Berthold Huber, dem zweiten Mann der IG Metall, unterschriebenen Anerkennungsvertrag wissen wollte, halten wir für ungeheuerlich", so Müller.

Im Gegensatz zu den anderen Unternehmen der a & o-Gruppe, die in Westeuropa insgesamt 4000 Mitarbeiter beschäftigt, schreibe a & o 4tec mit etwa 500 Mitarbeitern rote Zahlen. Dennoch müsse der Insolvenzantrag nicht zwangsläufig das Aus für das Unternehmen bedeuten. Es müsse eben "über marktgerechte Löhne nachgedacht" werden, so Müller.