Neuss: Jede Art von Hilfe für schwangere Frauen
Beratung: Eine Infokampagne des Vereins Donum Vitae soll zum Gespräch ermutigen.
Neuss. Eine Frau verheimlicht ihrem Lebensgefährten die Schwangerschaft und bringt das Kind in der Toilette eines Cafés zur Welt. Eine andere tötet in ihrer Verzweiflung das Neugeborene direkt nach der Niederkunft.
Es sind Fälle wie diese, denen die Schwangerenberatung Donum Vitae den Kampf angesagt hat. Seit gestern hängen in Bussen und Bahnen im Rhein-Kreis Neuss 100 auffällige Aufkleber aus, die sensibilisieren sollen. Das Thema geht nicht nur Frauen an, die ungewollt schwanger geworden sind oder Angst davor haben, es zu werden - sondern auch Menschen in deren Umfeld.
Besonders jedoch soll sich die für vier Wochen angelegte Infokampagne an die Menschen im Umfeld von ungewollt schwanger gewordenen Frauen wenden. "Wir erleben es immer wieder, dass der Partner oder auch Freunde nachfragen: ’Sag mal, bist Du eigentlich schwanger?’" Und wenn dann die Antwort ein energisches "Nein!" sei, würde nicht weiter gefragt. Dies sei jedoch der falsche Weg. Der richtige sei dagegen, über die Gesprächmöglichkeit bei Donum Vitae zu informieren.
Die Beratungen werden ergebnisoffen geführt. Zwar geht es darum, den Frauen Perspektiven für ein Leben mit dem Kind zu eröffnen. Donum Vitae geht jedoch von der eigenen Verantwortung der Frau aus. "Wir zeigen neue Möglichkeiten, geben soziale Hilfe und beraten bei allen Fragen zum Thema Liebe und Sexualität", sagt Beraterin Martina Berendt-Laermanns.