Infrastrukturprojekt in Neuss Land plant Ersatzneubau für Josef-Kardinal-Frings-Brücke

Neuss · 15 Jahre muss die Josef-Kardinal-Frings-Brücke noch halten. Im August beginnen Instandsetzungsarbeiten.

Die Kardinal-Frings-Brücke wird ab August instandgesetzt, damit sie noch 15 Jahre durchhält. Dann wird sie durch einen Neubau ersetzt.

Foto: Christoph Kleinau

(-nau) Die Josef-Kardinal-Frings-Brücke ist nicht mehr zur retten. Der Landesbetrieb Straßen NRW nimmt zwar ab August noch umfangreiche Instandsetzungsarbeiten vor, die in drei Abschnitten abgewickelt werden. Doch deren Ziel ist nur, die Brücke noch 15 Jahre verkehrstüchtig zu erhalten.

Dem dient auch die Anordnung, die Höchstgeschwindigkeit vom kommenden Freitag (14. Juni) an auf der Brücke auf 50 Stundenkilometer zu begrenzen. Nach Ablauf dieser 15 Jahre soll ein Ersatzneubau kommen. Die Planungen dazu hat der Landesbetrieb aus Kapazitätsgründen schon an die DEGES abgegeben, die in Berlin ansässige Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH. Die verantwortet seit 1991 nach eigenen Angaben deutschlandweit Planung und Baudurchführung wichtiger Infrastrukturprojekte und wird auch die neue Frings-Brücke errichten.

Die Bedeutung der Frings-Brücke belegen rund 57 000 Kraftfahrzeuge, die auf ihr Tag für Tag den Rhein überqueren, darunter etliche Lastwagen. Dieser Verkehrsstrom hat die 1929 erbaute – und nach Teilzerstörung im Zweiten Weltkrieg 1951 wieder aufgebaute Brücke – mürbe gemacht. Damit sich der Zustand nicht noch weiter verschlechtert, wurde im vergangenen August eine Ablastung angeordnet. Seitdem ist die Frings-Brücke für Lastwagen mit mehr als 30 Tonnen Gesamtgewicht gesperrt.

Erst zum Jahreswechsel 2023/24 hatte Straßen NRW das Bauwerk, für das davor die Städte Düsseldorf und Neuss gemeinsam verantwortlich waren, in eigene Zuständigkeit übernommen. Und schon im Januar kündigte das Unternehmen eine Generalsanierung an. Inzwischen gibt es andere Erkenntnisse, aus denen auch das angeordnete Tempolimit resultiert. Die Brücke hat demnach das rechnerische Lebensalter faktisch erreicht, entspricht nicht mehr dem Stand der Technik und kann auch durch eine vollständige Sanierung nicht mehr an heutige und künftige Verkehrsanforderungen angepasst werden. Deshalb starten im August Instandsetzungsarbeiten zur Erneuerung der Fahrbahn, Abdichtung des Bauwerks und zur Sanierung der Entwässerung. Das geschieht in drei Abschnitten und beginnt in Fahrtrichtung Düsseldorf. Im Frühjahr 2025 startet Abschnitt zwei Richtung Neuss. Dann steht jeweils nur eine Spur in Fahrtrichtung zur Verfügung, der Radverkehr bleibt unbehindert. Ab Sommer 2026 wird unter anderem der Korrosionsschutz der Brücke erneuert – von unten, damit oben der Verkehr nicht zuletzt zur Landesgartenschau in Neuss rollen kann.

(-nau)