Verkehr in Neuss Probleme mit „Dialog-Displays“

Neuss · Zehn solcher Geräte sind in Neuss im Einsatz – fünf davon aber derzeit wegen Reparaturen abgebaut.

Wer sich an die Regeln hält, wird von diesem Dialog-Display mit einem Lächeln belohnt.

Wer sich an die Regeln hält, wird von diesem Dialog-Display mit einem Lächeln belohnt.

Foto: RP/Markus Werning

(jasi) Sie geben Verkehrsteilnehmern ein direktes Feedback zur gefahrenen Geschwindigkeit und belohnen eine gute Fahrweise zum Teil mit einem Lächeln: Insgesamt zehn der sogenannten Dialog-Displays sind aktuell auf Neusser Stadtgebiet im Einsatz. Dass der allerdings nicht immer reibungslos abläuft, geht nun aus einer Mitteilung der Stadt hervor.

So gebe es seit Inbetriebnahme der Geräte „immer wieder technische Probleme mit den Akkus oder der eingespielten Software“. Die Probleme würden seitens der Herstellerfirma zwar regelmäßig kulant gelöst, führten aber dazu, dass immer wieder Messungen fehlerhaft seien, nicht ausgewertet werden können oder die Geräte vor Ort überhaupt nicht messen. „Aktuell müssen daher insgesamt fünf Geräte zur Wartung temporär abgebaut und erneut zum Hersteller eingeschickt werden“, schreibt die Stadt.

Immerhin: Trotz all dieser Probleme seien die bereits vorliegenden Ergebnisse an den bisherigen Standorten „überwiegend sehr erfreulich“, wie es heißt. Beispielhaft sei dies am Langzeitversuch an der Villestraße zu erkennen. In Hoisten hängen seit Frühjahr vergangenen Jahres nämlich zwei Geräte für beide Fahrtrichtungen der L142. Mit dem Versuch soll ermittelt werden, ob ein Gewöhnungseffekt eintritt. Dies war bislang offenbar nicht der Fall, seit Inbetriebnahme wurden laut Stadt in Fahrtrichtung Norf 940 000 Fahrten dokumentiert und 734 000 in die Gegenrichtung. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag in beiden Richtungen beständig bei 50 Kilometer pro Stunde, 85 Prozent der Fahrzeuge fuhren langsamer als 57. Diese Werte konnten fast unverändert bei jeder Zwischenauslesung festgestellt werden. Bei der nächsten Auslesung im Frühjahr dieses Jahres wird die Anzeige der Displays für ein halbes Jahr abgeschaltet, die Messungen erfolgen aber weiterhin im Hintergrund. So soll festgestellt werden, ob die Displays das Geschwindigkeitsverhalten an dieser Örtlichkeit wesentlich beeinflussen.

Insgesamt konnten seit Ende 2022 trotz der oft langen Ausfallzeiten einzelner Geräte 31 Standorte im Stadtgebiet überwacht werden. Die Geräte hängen jeweils circa drei Monate vor Ort und messen teilweise auch verdeckt beidseitig. Von diesen 31 Messungen ergaben vier Messungen keine und fünf Messungen nur teilweise valide Daten, wobei eine Anzeige der Geschwindigkeit für den Verkehrsteilnehmer in fast allen Fällen über den gesamten Zeitraum erfolgt ist. Somit konnten von insgesamt 27 Standorten Daten erhoben werden, die einen Rückschluss auf das Fahrverhalten am jeweiligen Standort ermöglicht haben.

(jasi)