Neuss: Projekt - Ehrenamtliche schulen Behinderte – beide profitieren

„Voneinander lernen“ heißt ein neues Konzept, in dem Behinderte und Fachleute miteinander arbeiten

Neuss. Angefangen hat alles mit der Pflege von Grünpflanzen - 1200 von denen wässerten die Mitarbeiter der Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN) regelmäßig im Düsseldorfer Provinzial-Gebäude. So kamen die Mitarbeiter des Versicherungskonzern und die Menschen mit Behinderungen sich näher. Entstanden ist aus diesem Kontakt das Projekt "Voneinander lernen". Ziel der Zusammenarbeit: Mitarbeiter der Provinzial schulen Angestellte der GWN im Umgang mit Computer und Internet, ehrenamtlich und in ihrer Freizeit. Michael Papenberg, Personalleiter der Provinzial im Rheinland, ist stolz auf das Engagement seiner Mitarbeiter: "Wir sind ein Unternehmen, das hier verwurzelt ist. Wir wollen soziale Verantwortung übernehmen und das Wissen unserer Kollegen auch für andere nutzbar machen." Allerdings hilft die Versicherung auch logistisch weiter, 12 neue PC stehen den behinderten Menschen jetzt bei den GWN zur Verfügung. Dort weiß man um den Willen der Angestellten, sich weiterzubilden. "Wir haben vor einiger Zeit eine Umfrage zum Thema Weiterbildung gemacht, 250 unserer insgesamt 800 Menschen mit Behinderungen möchten sich gerne weiterbilden", sagt Jürgen Hillen, Leiter des Berufs- und Bildungsbereichs bei den GWN. Einer von denen, die sich gerne weiterbilden möchten, ist Norbert Klawa. Er ist gerne im Internet unterwegs, chattet mit anderen Behinderten und stellt manchmal sogar Berichte seiner Kurzreisen ins Netz. Manchmal allerdings bereiten Norbert Klawa die vielen Veränderungen, die das Internet fast täglich bietet, Probleme. "Manchmal wird mir alles zu viel, dann brauche ich Hilfe." Für diese Hilfe ist Olaf Ullrich dar. Der Provinzial-Mitarbeiter gibt in acht Kursen ehrenamtlich Tipps für den sicheren Umgang mit Computer und Internet. Für Ullrich, der seine Freizeit für die Schulungen opfert, sind es lohnende Stunden, die er in den Werkstätten verbringt. "Ich bringe nicht nur etwas bei, sondern lerne selbst, Respekt für andere zu entwickeln und Hemmungen abzubauen."