Shakespeare-Festival: Brandauer - Der Traum
Die 17. Auflage im Globe-Theater beginnt am 2. Juni. Karten ab 24. März.
Neuss. 1991 hatte das Neusser Shakespeare-Festival Premiere. Im Juni findet nun die 17. Auflage im Globe-Theater statt, die sich wieder mit einigen Premieren präsentiert. Den Auftakt am 2. Juni leistet The Watermill Propeller Production aus Newbury mit den beiden Deutschlandpremieren "The Taming of the Shrew" (Der Widerspenstigen Zähmung) und "Twelfth Night" (Was Ihr wollt). Drei Wochen gab es jeden Abend stehende Ovationen im Londoner Old Vic für die reine Männertruppe. Wie zu Shakespeares Zeiten schlüpfen also Herren auch in die Frauenrollen. Ein "Blind Date" hingegen gehen die Organisatoren mit "MacBeth" der bremer shakespeare company und "Was ihr wollt" von Shakespeare und Partner ein. Beide Stücke feiern erst im April Premiere. Wenn das Rheinische Landestheater mit der Capella Piccola an "König Arthurs" Tafel bittet, wird die Premiere dieser Inszenierung sogar beim Neusser Festival sein. Die New Yorker Aquila Theatre Company bietet "Romeo und Julia" gleich in fünf Konstellationen. Kurz vor Beginn der Aufführung losen die Zuschauer jedem Darsteller eine Rolle zu. So müssen nicht nur die Kostüme jedem Mitglied des Ensembles passen, jeder muss auch jeden Charakter beherrschen. Während bei den Aufführungen in englischer Sprache auf Übersetzungen verzichtet wird, begleiten Übertitelungen den "Sommernachtstraum" des Castle Theatres aus Budapest, schließlich führen die Ungarn das Stück in ihrer Heimatsprache auf. Desselben Werks nimmt sich auch Klaus Maria Brandauer an. Lediglich durch das GreuSchumacher Piano Duo begleitet, schlüpft der bekannte Schauspieler in sämtliche Rollen. Diese Inszenierung am 26. Juni wird sicher das Highlight des Festivalsommers sein. Um beim Shakespeare-Festival dabei sein zu können, unterbricht er sogar Filmaufnahmen. Erfolgversprechend ist auch "Shakespeare and the Globe" von Patrick Spottiswoode. Seine Auftritte sind seit 15 Jahren ausverkauft.
Einmal geht das Festival fremd: Die bremer shakespeare company zeigt dann Becketts "Warten auf Godot".