Sport in Neuss „Wir wollen die Kinder nicht zum Sport zwingen“

Neuss · Die Stadt möchte mit niederschwelligen Angeboten Unterstützung für Fitness und Gesundheit leisten.

Thomas Gerres, Jens Knappe, Matthias Welpmann und Uwe Talke präsentieren das Heft und die Filme, die nun entstanden sind.

Foto: Matheo Berndt

Unter Kindern und Jugendlichen gibt es auch in Neuss Defizite in Sachen Gesundheit und Fitness. Das ergaben bereits vor Zeiten von Pandemie und Homeschooling Ergebnisse des Sichtungsprojekts „Neuss macht mobil“; Demnach waren knapp 15 Prozent der Kinder in den Neusser Schulen stark Übergewichtig, weitere
11 Prozent hatten leichtes Übergewicht. Die Stadt Neuss möchte sich nun mit einem neuen Projektmagazin für die Fitness von Kindern und Jugendlichen stark machen.

Das gut 50-seitige Heft „Fit im Alltag“ richtet sich vor allem an Eltern, Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher. Es beinhaltet Sportangebote in Neuss, Bewegungsspiele und Sportübungen sowie Tipps zur gesunden und ausgewogenen Ernährung. Die Initiative kommt ursprünglich aus Hannover, auch die Illustrationen stammen von den Hannoveraner Grafikern von „Sehwerft.“ „Wir fanden das Projekt gut und kamen auf die Idee, das Heft auf Neuss zu adaptieren“, erklärt Uwe Talke, Sportamtsleiter und Sportreferent der Stadt. Zusätzlich zu der Broschüre hat die Stadt drei eineinhalb-minütige Erklärfilme produziert, die das Heft und seinen Inhalt vorstellen.

Uwe Talke betont die Niederschwelligkeit des Angebots: „Losgelöst von Vereinsmitgliedschaften geht es hier um den Sport für Jedermann.“ Das Projekt fügt sich in ein städtisches Gesamtkonzept – bestehend etwa aus Angeboten wie „Sport im Park“– ein. „Wir möchten Kindern möglichst früh Bewegung nahebringen“, so Talke, Im Schul-Alter sei es für die Grundsteinlegung fast schon zu spät. Sportdezernent Matthias Welpmann erklärt, man könne mit dem Heft auch an „Neuss macht Mobil“ anknüpfen.

Bei der Aktion werden gezielt die Förderbedarfe der einzelnen Kinder ermittelt und individuelle Empfehlungen bei Bewegungsdefiziten, aber auch zur Talentförderung ausgesprochen. Mit dem Heft könne man beispielsweise Erziehenden im Kindergarten Übungen an die Hand geben.

„Es geht darum, wie wir die drei- bis 18-Jährigen niederschwellig in Sport und Bewegung einbinden können.“

Knappe holte außerdem den Fernsehjournalisten und -Moderator Thomas Gerres ins Boot, der den Filmen seine Stimme lieh. Einig sind sich die Beteiligten, dass das Medium sowie die Art und Weise der Kommunikation einen großen Einfluss auf den Erfolg des Projektes haben.

Deshalb habe man beispielsweise die Länge der Filme Social-Media-gerecht kurz gehalten und mit animierten Bildern durchsetzt.

(mabe)