Neuss verliert zum Auftakt klar
Der Tennis-Bundesligist unterliegt dem Gladbacher HTC mit 0:6.
Neuss. Als Reiner Breuer eintraf, war der TC Blau-Weiss gerade auf die Zielgerade der Verliererstraße eingebogen. Nach seinem „üblichen Sonntagsprogramm“ mit Schützenfestbesuch und anderen Veranstaltungen war der Neusser Bürgermeister eher zufällig an der Jahnstraße vorbeigekommen — und wunderte sich, dass dort noch Tennis gespielt wurde. Denn eigentlich hätte der Bundesliga-Auftakt zwischen dem Immer-noch-Rekordmeister aus der Quirinusstadt und dem Meisterschaftsanwärter aus Mönchengladbach um 18 Uhr längst Geschichte sein sollen. Doch mehrere Zwangspausen nach zum Teil ergiebigen Regengüssen ließen die Partie zum Marathonmatch werden.
Nach insgesamt zehn Stunden standen die Gastgeber ohne einen Punkt aus Einzel oder Doppel da, doch wie begossene Pudel fühlten sie sich keineswegs. „Ich bin eigentlich ganz happy, wie wir das heute über die Bühne gebracht haben“, sagte Teamchef Marius Zay — wohlwissend, dass das nach einem 0:6 ein wenig seltsam klingen könnte. „Mit einem Sieg haben wir heute ohnehin nicht gerechnet“, rückte Zay die Relationen zurecht. Punkte sollen gegen die direkten Konkurrenten im Kampf um den Ligaverbleib geholt werden. Der Gladbacher HTC gehört eindeutig nicht dazu.
Für Neuss, ausgestattet mit dem kleinsten Etat seiner 36-jährigen Bundesliga-Geschichte, zeigten Jeremy Jahn und Co. einen großen Kampfgeist, auch wenn es im Endeffekt nicht einmal zu einem Satzgewinn reichen sollte. Am nächsten dran war Clinton Thomson im ersten Satz bei seinem 6:7, 0:6 gegen den Spanier Adrian Menendez. „Die Regenpause hat mich aus dem Konzept gebracht“, stellte der aus Solingen Gekommene fest.
Kevin Deden hingegen legte beim 0:6, 3:6 seinen Respekt gegenüber Marcin Gawron zu spät ab, Tom Schönenberg präsentierte sich beim 4:6, 4:6 gegen Andrea Arnaboldi auf Augenhöhe. Das tat auch Jeremy Jahn gegen den Ex-Neusser Daniel Gimeno-Traver (5:7, 3:6).