Fluglärm-Gegner sammeln bis zum Schluss Unterschriften
Die Kaarster Bürgerinitiative hat die von ihr erwartete Zahl an Unterstützern zwar schon erreicht, kämpft aber bis Donnerstag weiter.
Kaarst. Der Countdown läuft. Noch bis kommenden Freitag können Einwendungen gegen die Pläne zur Erweiterung des Düsseldorfer Flughafens eingereicht werden. Das lässt insbesondere die Initiative „Kaarster gegen Fluglärm“ um Werner Kindsmüller aktiv werden. Sie will bereits am Vorabend die Sammlung von Unterschriften gegen die Pläne abschließen. So ist sie am Donnerstag beim „Kaarster Nachtbummel“ im Innenhof des Maubiscenters von 17 bis 19 Uhr mit einem Info-Stand präsent und bietet damit die letzte Gelegenheit, seinen Namen auf die Liste zu setzen. Der Flughafen Düsseldorf will die Zahl der Flugbewegungen von heute 47 auf künftig 60 pro Stunde ausweiten.
Bis zum vergangenen Wochenende, so heißt es in einer Mitteilung der Initiative, hatten sich mehr als 5000 Kaarster gegen die Erweiterung des Flugbetriebs ausgesprochen. Das offizielle „Endergebnis“ der Kaarster Sammelaktion soll dann um 19 Uhr im Beisein von Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus auf der Bühne des Maubiscenters bekanntgegeben und als Videobotschaft an Verkehrsminister Michael Groschek übersandt werden. Für die Bürgermeisterin ist es keine Frage, dass sie gemeinsam mit der Initiative auftritt. „Wir sind sehr froh über diese breite Unterstützung in der Kaarster Bürgerschaft“, sagt sie und mit Blick auf die Initiative: „Wir sind auf gleichem Weg unterwegs.“ Eine Haltung, die auch der Rat stützt, indem er die ablehnende Stellungnahme der Stadt zu den Flughafenplänen einstimmig verabschiedet hat.
„5000 Unterschriften hatten wir uns selbst als Ziel gesetzt“, sagt Kindsmüller, „das haben wir auf jeden Fall erreicht, aber wir sind auch sehr zuversichtlich, bis Donnerstag noch ein paar Hundert dazuzubekommen.“ Auch heute und morgen sei die Zeichnung noch auf den Listen in Kaarster Geschäften und im Internet möglich. „Ich rechne damit, dass wir am Ende 5500 Unterschriften zusammen haben“, sagt Kindsmüller. Bei der Verkündung am Donnerstag seien auch Vertreter der Meerbuscher Initiative dabei.
Auch die Fraktionen der Partei Die Linke und der Piraten in Kaarst und Meerbusch haben sich zusammengetan und der Bezirksregierung Düsseldorf eine Stellungnahme mit 241 Einwendungsgründen zugeschickt. „Die Unterzeichner dieser Erklärung sind alle persönlich vom Flugbetrieb und dessen Auswirkungen hinsichtlich des Fluglärms und der Umweltverschmutzung betroffen und lehnen den Antrag des Flughafens ab“, heißt es.
Insgesamt hat die Protestbewegung gegen die Flughafenpläne „die Marke von 20 000 Einwendungen geknackt“, erklärt Christoph Lange, der Vorsitzende der Meerbuscher Initiative, und ergänzt: „Zusammen mit den Mitstreitern aus Kaarst, Mönchengladbach, Krefeld, Mülheim und Ratingen sind wir zuversichtlich, die anvisierten 30 000 Einsprüche bis zum Ende der Woche zu erreichen.“
Nun gelte es, „noch einmal die letzten Kräfte gegen den unsinnigen Ausbau zu mobilisieren“. Unsinnig seien die Pläne, „weil der Ausbau nahezu ausschließlich dazu dienen würde, Ryanair anzulocken. Dies schadet nicht nur dem Weeze, sondern auch den Platzhirschen Lufthansa/Eurowings und Air Berlin“, heißt es in einem Schreiben von ihm.