Neuss: VfR Neuss spielt bald am Stadtwald

Beschluss: Die Bezirkssportanlage Hammer Landstraße und der Rasenplatz an der Erft sollen verkauft werden.

Neuss. Haushaltskonsolidierung ist das Motto für alle Fachausschüsse, die derzeit tagen. Der Sportausschuss entschied gestern, einem Vorschlag der Verwaltung zu folgen, und machte so den Weg zum Verkauf von einer großen und einer kleinen Anlage frei: Verkauft werden sollen die Bezirkssportanlage Hammer Landstraße und der Rasenplatz an der Erprather Straße. Die Stadt rechnet auch bei dann notwendigen Investitionen an der Ausweichstätte am Stadtwald noch mit einem Millionengewinn.

Die Idee ist nicht neu. Schon vor Jahren standen Überlegungen im Raum, den Trainings- und Spielbetrieb des VfR Neuss von der Hammer Landstraße zum Stadtwald zu verlagern. Jetzt wird es ernst. Die mehr als 50 Jahre alte Sportanlage ist 38 000 Quadratmeter groß, sie müsste dringend saniert werden. 800 000 Euro würde das kosten, so hat es die Verwaltung errechnet, zuzüglich etwa einer Million Investitionskosten für eine Modernisierung des Rasenhauptfeldes. Ohnehin, so heißt es im Sportamt, sei die Anlage mit drei Fußball-Großspielfeldern zu groß für den VfR mit derzeit nur fünf Mannschaften.

Der Spiel- und Trainingsbetrieb soll nun auf die Bezirkssportanlage Am Stadtwald verlagert werden. Die nutzen bisher schon der PSV Neuss, der Eisenbahner Sportverein und die Schülerruderriege der Gesamtschule Neuss. Um auch noch den VfR Neuss aufnehmen zu können, soll dort ein Kunstrasenplatz mit Trainingsbeleuchtung errichtet und das Sportheim erweitert werden.

Das zweite Gelände, das nach Meinung von Verwaltung und Sportausschuss aufgegeben und verkauft werden kann, ist der Rasenplatz an der Erft. Seit im vergangenen Jahr die Footballabteilung des TuS Reuschenberg zum BV Weckhoven gewechselt ist, trainieren diese Sportler auch dort. Und auch die Baseballer ziehen die Bezirkssportanlage Weckhoven mittlerweile dem "alten Mutterbodenplatz", wie es in der Verwaltungsdrucksache heißt, vor. Der Platz könne für den Vereinsfußballsport nicht mehr genutzt werden, so das Sportamt. Außerdem gibt es an der Erprather Straße weder Umkleiden noch Sanitäranlagen oder Parkplätze.

Der Sportausschuss stimmte gestern einmütig zu. Als "Merkposten" ist auch der Bau einer Tribüne am Stadtwald angedacht, Kostenpunkt: 500 000 Euro. Ob und wann die verwirklich wird, ist allerdings unklar. Bevor der VfR an den Stadtwald umzieht, soll auch die Bezirkssportanlage Weißenberg einen Kunstrasenplatz erhalten und so die Nutzung am Stadtwald weiter entzerrt werden.