LaGa lockt 2026 nach Neuss Umfrage zur Nachhaltigkeit der LaGa

Neuss · Ein Neusser Student erforscht die Auswirkungen der Gastgeberschaft der LaGa 2026.

Magnus Stoffels studiert Geografie und Chemie.

Foto: Jonas Jordans

Bis im März bekannt gegeben wurde, dass Neuss Schauplatz der Landesgartenschau (LaGa) 2026 wird, war einigen Neussern überhaupt nicht bewusst, dass die Stadt sich um die Ausstellung beworben hatte – das beobachtete Magnus Stoffels, der seine Masterarbeit in Geografie über die Nachhaltigkeit von städteplanerischen Großprojekten wie der LaGa schreibt.

Der gebürtige Neusser ist selbst erst mit der Ankündigung der Veranstaltung auf die Thematik aufmerksam geworden. „Aus geografischer Perspektive ist das ein spannendes Thema, weil dabei viele Stadtentwicklungsprozesse eine Rolle spielen und weiter vorangetrieben werden,“ erklärt er. In einer großflächigen Umfrage möchte er nun die Stimmungs- und Informationslage der Neusser Bürger zur Landesgartenschau in ihrer Stadt abfragen. „Wichtig ist dabei insbesondere die Frage nach der Kenntnis über die Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung, da diese einen großen Einfluss auf die Nachhaltigkeit der Maßnahmen hat.“

Seine Arbeit, die sich aus einem theoretischen und einem empirischen Teil zusammensetzt, soll am Ende die ökologische, ökonomische und soziale Dimension der Nachhaltigkeit beleuchten. „Im empirischen Teil habe ich Interviews geführt, zum Beispiel mit Christoph Hölters, dem Geschäftsführer der LaGa Neuss 2026, oder mit Martin Notthoff, dem Kämmerer der Stadt Kamp-Lintfort. Dort fand die LaGa 2020 statt.“ Das Ziel dieser Gespräche sei gewesen, die konkreten Ergebnisse und langfristigen Effekte mit den Hoffnungen, Sorgen und Erwartungen vor der Gartenschau zu vergleichen. Diese persönlichen Hoffnungen können die Umfrageteilnehmer am Ende des Fragenkataloges auch in eigenen Worten zusammenfassen.

LaGa wirkt wie
ein Beschleuniger für Neuss

Großprojekte insgesamt haben dem Geografen zufolge keinen besonders nachhaltigen Ruf, „eine klassische Ausnahme ist dabei aber zum Beispiel Olympia in München.“ Die Landesgartenschau sei dennoch etwas anders zu betrachten, da sie in der Größenordnung meist etwas kleiner sei als die klassischen Großprojekte – auch wenn sie für viele Gastgeberstädte ein enormes Projekt darstelle. „Ich bin noch im Prozess der Ergebnisfindung und kann keine definitive Aussage zu den Aussichten in Neuss treffen. Aber man kann sagen, dass die Stadt sowieso stadtentwicklungstechnisch bald etwas hätte unternehmen müssen“, beurteilt er die Lage. „Die Landesgartenschau ist da eine Beschleunigung, weil auch Fördermittel vorliegen, die sonst nicht vorhanden wären.“

Fördermittel sind für Entwicklungsprozesse notwendig

Auch und insbesondere die außerhalb der Rennbahn gelegenen Bereiche, für die bis zur LaGa 2026 Projekte geplant sind, hätten laut Stoffels im neuen Jahr in Angriff genommen werden müssen. Man habe durch die Gartenschau insgesamt verbesserte Möglichkeiten, in kurzer Zeit mehr positive Stadtentwicklungsprozesse voranzutreiben, als man sie ohne die Fördermittel hätte, vermutet er: „Wenn man dieses Projekt richtig durchführt, hat die LaGa 2026 auf jeden Fall das Potenzial, nachhaltig für Neuss zu sein.“

Stoffels‘ Umfrage ist online über einen Link auf der Website von „Grünes Herz - Bürgerpark Neuss“ zu finden.