NHV hofft auf vierten Sieg in Folge
Sieg wäre für Neuss die halbe Miete im Abstiegskampf.
Auf dieses Duell der 3. Liga West arbeiten die Handballer des Neusser HV bereits seit Wochen hin: Morgen Abend (Anpfiff 19 Uhr) kommen die OSC Löwen Duisburg in die Hammfeldhalle — eine Partie, die brisanter kaum sein könnte. „Das ist das Abstiegsendspiel“, sagt selbst NHV-Trainer René Witte.
Mit einem Sieg, dem dann vierten in Folge, könnten die Neusser satte sechs Punkte zwischen sich und den ehemaligen Erstligisten, der als 14. den ersten Abstiegsrang belegt, packen. Bei dann nur noch fünf ausstehenden Spieltagen wäre das sicher mehr als die halbe Miete im Kampf um den Klassenverbleib. Die Aussicht gefällt Witte natürlich, und trotzdem mahnt er zur Vorsicht: „Wir dürfen nicht überpacen, nicht übermotiviert sein. Unser Motto bleibt: Schritt für Schritt! Angriff für Angriff! Abwehr für Abwehr! Es liegt an uns.“ Und dann wäre da ja auch noch der Gegner. Der hat zwar zunehmend Probleme, sein Personal für die kommende Saison zusammenzuhalten — Felix Handschke schloss sich schon zu Beginn des Jahres dem Neusser HV an — und verlor zuletzt die enorm wichtigen Spiele gegen die direkten Konkurrenten VfL Gummersbach II (22:35) und Soester TV (22:23), doch ist Witte weit davon entfernt, Rheinhausen abzuschreiben: „In Soest haben die 60 Minuten lang gekämpft und erst sechs Sekunden vor Schluss den Treffer zum 22:23 bekommen. Die haben sich noch längst nicht aufgegeben.“ Seine Vorsicht kann er mit der immer noch guten personellen Ausstattung der Löwen begründen: Linksaußen Marcel Wernicke (33) und Matthias Reckzeh (41), für Witte „einer der besten Torhüter der 3. Liga“, bringen jede Menge Bundesliga-Erfahrung mit. Für gehobene Qualität stehen auch Kreisläufer Dennis Backhaus, der sich für die kommende Saison bereits mit dem TV Korschenbroich einig ist, Rückraumschütze Michael Heimansfeld und Rechtsaußen Marcel Giesbert. Zudem soll Trainer Jörg Förderer an einem aktiven Einsatz interessiert sein. „Aber auch darauf sind wir vorbereitet“, versichert Witte, der sich und seine Mannschaft auf der Grundlage von sechs Videos auf die Löwen vorbereitet hat. Wichtig findet er dabei, „dass wir stabil genug sind und die Kraft aufbringen, unseren Match-Plan einzuhalten. Das hört sich einfacher als es ist. Wir müssen kühlen Kopf bewahren.“
Da er mit vielen Löwen-Fans rechnet, fordert er von den Neusser Handballfreunden: „Die rote Wand muss stehen. Und jeder soll noch zwei, drei Freunde mitbringen.“