Dormagen fehlt Geld für Spielplatz-Sanierungen
2015 stehen für Sanierungen und Ersatz auf Spielplätzen wieder nur 45 000 Euro bereit.
Dormagen. Die Spielplätze „Unter den Hecken“ in der Stadtmitte sowie „In der Lüh“ in Gohr sind in diesem Jahr die „Gewinner“. Denn der weitaus größte Teil der Summe, die der städtische Haushalt für Instandsetzung und Ersatzbeschaffungen 2015 — 45 000 Euro — bereit hält, geht an sie. Auf dem Spielplatz „Unter den Hecken“ werden 23 000 Euro für den zweiten Bauabschnitt einer Gesamtsanierung benötigt, in Gohr sind es 20 000 Euro, um den Platz laut Verwaltungsvorlage mit „weiteren Zusatzangeboten“ auszustatten und ihn „in seiner Gesamtheit“ aufzuwerten“. Denn: „Dort besteht Bedarf“, wie Gottfried Koch, Leiter der Technischen Betriebe Dormagen (TBD), bei der Sitzung des Jugendhilfeausschusses (JHA) sagte, da es in Gohr keinen ausreichend ausgestatteten Spielplatz gebe. Einstimmig befürwortete der JHA die Maßnahmen.
Die verbleibenden 2000 Euro der Haushaltsmittel werden ebenfalls für die Spielplätze genutzt, das aber unter dem Stichwort „Unvorhersehbares“. „Irgendwo kann immer einmal eine Schraube fehlen oder etwas Anderes ersetzt werden müssen, und das von einem Tag auf den anderen, denn die Sicherheit der Geräte muss gewährleistet sein“, sagt Klaus Güdelhöfer vom Kinder- und Jugendbüro. 45 000 Euro sind zwar mehr als nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein, doch der Sanierungsstau bei den immerhin rund 90 Plätzen im Stadtgebiet ist riesig, wie eine Prioritätenliste der Verwaltung zeigt. Darin unter anderem zu finden: die Gesamt-Sanierung des Platzes an der Claudiusstraße in Hackenbroich, Kostenvoranschlag rund 165 000 Euro, oder ebenfalls eine Gesamt-Sanierung der Kleinkindfläche auf dem Spielplatz in Rheinfeld an der Garather Straße, geschätzte Kosten rund 40 000 Euro.
Addiert man alle Posten, liegt die Summe bei weit über 200 000 Euro. Ändern wird sich das nicht, wenn es bei den jährlichen 45 000 Euro aus dem Haushalt bleibt. Denn für jeden in einem Jahr „abgearbeiteten“ Platz kommt im nächsten Jahr ein neuer auf die Liste. Das wiederum hatte die SPD im letzen JHA des vergangenen Jahres veranlasst, den Antrag zu stellen, das Budget um 20 000 Euro pro Jahr zu erhöhen. Der Ausschuss stimmte zu. Der zusätzliche Betrag, so die Planung, sollte aus dem Verkauf der Flächen abgebauter Spielplätze kommen. „Vor drei Jahren haben wir damit begonnen, 16 Spielplätze zurückzubauen. Heißt, defekte Geräte werden nur noch abgebaut, nicht mehr ersetzt oder repariert“, erklärt Güdelhöfer.
Sind die Areale „Spielgeräte-frei“ könnten sie verkauft werden. Könnten — denn bis jetzt, so Güdelhöfer, habe es noch keinen Interessenten gegeben. Zehn Prozent der Verkaufssumme sollen dann das Budget für die Sanierungen aufstocken. Die Sicherheit der Geräte auf den Plätzen werde jede Woche überprüft, sagt Klaus Güdelhöfer, und zwar sehr intensiv und mit hoher „Man-Power“. Dazu gehören auch die Geräte auf den Schulhöfen, die nachmittags ab 16 Uhr für den Spielbetrieb offen sind.
Fertiggestellt bis Sommer wird laut TBD-Chef Koch der neue Delhovener Spielplatz an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße, dessen nördlicher Teil bereits im vergangenen Jahr im Rahmen des Sparkassen-Spielplatzprojekts ausgestattet wurde. Für den abschließenden zweiten Bauabschnitt stehen in diesem Haushaltsjahr 230 000 Euro zur Verfügung.