Investor hat Pläne für die Immobilien an der Münze
Der Neusser möchte unter anderem die Häuser grundsanieren und die Fassaden neu gestalten.
Neuss. Mit den gerade begonnen Bauarbeiten zur Umgestaltung der Straße Am Konvent wird die letzte Querachse zum Hauptstraßenzug saniert und an die Optik der Nachbarstraßen angepasst. Seit Ende der 1970er-Jahre war an dieser Fußgängerzone nichts mehr verändert worden. Mindestens ebenso lange warten die Neusser darauf, dass sich etwas weiter entfernt im City-Quartier „An der Münze“ etwas tut. Im Planungsausschuss wurden nun gestern erste Pflöcke für eine Neugestaltung eingeschlagen. Dabei ging es „nur“ um die Verkehrsflächen.
Für einen Neusser mit Wohnsitz im Ausland, der etliche der angrenzenden Gebäude zusammengekauft hat, ist diese Beschlussfassung von zentraler Bedeutung. „Erst muss die Stadt sagen, was sie will“, sagte gestern sein Neusser Rechtsanwalt, dann werde der Investor seine Pläne darauf ausrichten. „Wir sind bereit, uns zu engagieren.“
Das hätte Sascha Karbowiak (SPD) gerne etwas verbindlicher. Er wollte wissen, ob man den Investor nicht vertraglich verpflichten kann, der städtischen Vorarbeit innerhalb einer gesetzten Frist Taten folgen zu lassen. Doch ein Risiko sieht Planungsdezernent Christoph Hölters nicht: „Der Belag wird erst erneuert, wenn die Hochbau- und Fassadenarbeiten fertig sind“, sagte er. Und im Rathaus glaubt man an ein gutes Ende. Der Investor will — und ein zweiter Anlieger habe inzwischen ebenfalls Interesse an einer Einbindung geäußert, sagte Hölters.
Das klang süß in den Ohren der Politiker. „Wir warten seit Jahrzehnten auf die Chance für eine Verbesserung“, sagte Ingeborg Arndt (Grüne), die dieser Passage zwischen Oberstraße und Hymgasse wenig abgewinnen kann: „Der Durchgang ist zu allen Tageszeiten dunkel.“
Der private Investor hat konkrete Pläne: Er will seine Häuser grundsanieren und die Überdachungen in dem Durchgang entfernen. Allerdings hat er nur auf einen Teil dieser Dachflächen Zugriff — und eine zweite Immobilienbesitzerin sperrt sich gegen solche Pläne. Beabsichtigt ist auch, die Zufahrt zur Tiefgarage unter der ehemaligen Dresdner Bank vom Markt zur Hymgasse zu verlegen. Das hätte den Vorteil, dass die autofreie Zone bis zur Gaststätte Markt 27 ausgedehnt und dort Außengastronomie möglich würde. Zudem will er die Fassaden neu gestalten — und zwar im nordöstlichen Winkel des Innenhofes in diesem Quartier sowie am Außenrand entlang von Markt und Hymgasse. Und zwar zwischen den beiden Zufahrten zur Münze.
Die Stadt ihrerseits hat ein Konzept für die Gestaltung der Wegeflächen vorgelegt, das gestern gebilligt wurde und nun verfeinert werden soll. Demnach soll der Belag der drei „Seitenarme“ von Markt, Hymgasse und Oberstraße durch ein hochwertiges Pflaster ersetzt und die Beleuchtung erneuert werden. Die Innenhoffläche wiederum soll begrünt und mit Sitzecken neu möbliert werden. Kosten: rund 490 000 Euro. Die können zu 60 Prozent auf die Anlieger umgelegt werden.
Eine Maßnahme kostet nicht, ist schon umgesetzt — und bringt etwas: Die Zufahrt von der Hymgasse wird durch Poller verstellt. Wildes Parken im Innenhof gibt es nicht mehr.