Nur wenig Interesse an neuer Schule
Stadt informierte Eltern von Grundschülern über die Sekundarschule.
Neuss. Am 16. November hat der Rat die Errichtung einer Sekundarschule zum Schuljahr 2013/2014 beschlossen, jetzt folgte parallel zur Elternbefragung eine Informationsveranstaltung der Stadt in der Stadthalle. 3000 Eltern von Grundschulkindern der dritten und vierten Klassen waren eingeladen, doch das Interesse hielt sich stark in Grenzen.
Den Anwesenden stellte der zuständige Dezernent bei der Bezirksregierung Düsseldorf, Heinz Gniostko, nicht nur die neue Schulform Sekundarschule vor, sondern nannte auch die Unterschiede zu einer Gesamtschule.
Zuvor skizzierte er den Eltern, Lehrern und Schulleitern die gegenwärtige Schullandschaft in NRW. Die Fakten sind bekannt. Die Schülerzahlen fallen, das Wahlverhalten der Eltern hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Immer weniger Eltern melden ihr Kind auf einer Hauptschule an, zurück geht in NRW auch die Zahl der Realschüler. Dagegen verzeichnen Schulen, die den Bildungsweg offenhalten, also die Gesamt- und Sekundarschulen, einen Zuwachs von 21 Prozent, sagte Gniostko.
Nach der Vorstellung der Grundzüge der Sekundarschule fragten nur wenige Besucher nach. Warum denn eine Sekundarschule statt einer Gesamtschule gegründet werden solle, wollte ein Teilnehmer wissen. Ein Gast zweifelte überhaupt den Sinn einer Befragung an: „Weshalb wollen Sie eine Befragung durchführen und machen nicht einfach eine neue Gesamtschule auf?“ Das liege im Ermessen des Rates, lautete hier die Antwort. Auch auf die Frage von Gisela Hohlmann, schulpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion, bei welchem Ergebnis der Dezernent eine Gesamtschule und bei welchem eine Sekundarschule empfehlen werde, blieb Gniostko vage: Er wiederholte, dass für die Gründung einer Sekundarschule mindestens 75 Stimmen und für die Gesamtschule 100 Voten notwendig seien.
Auf die Frage, welche Vorteile die Sekundarschule gegenüber der Gesamtschule habe, wollte Gniostko keine Antwort geben. „Sie müssen entscheiden, was für Ihr Kind richtig ist“, meinte er.
Die an die Eltern versandten Fragebogen müssen bis zum 3. Dezember an die Grundschulen zurückgegeben werden. Die Ergebnisse werden in der Ratssitzung am 14. Dezember vorgestellt.