Pläne für das Leuchtenberg-Areal
Eine erste Entscheidung für die Neubebauung des Geländes mit einem Quartier mit Wohneinheiten ist gefallen.
Neuss. Eine erste Entscheidung zur Neubebauung des Geländes der noch produzierenden Sauerkrautfabrik Leuchtenberg ist gefallen, vielleicht ist es sogar die wichtigste: Die Pläne für ein Quartier mit 160 Wohneinheiten kommen aus dem Düsseldorfer Architekturbüro Konrath und Wennemar.
Eine Jury entschied sich jetzt einstimmig für den Rahmenplan dieses Büros, der nur noch im Detail verfeinert werden muss. „Da hat sich der Architekturwettbewerb gelohnt“, fasst Bauvereins-Vorstand Frank Lubig Diskussion und Ergebnis zusammen. Diesen hätte der Bauverein als Bauherr nämlich nicht machen müssen.
Im Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung soll morgen der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan gefasst werden. Dann tickt die Uhr. Mitte 2017, so sieht es der Zeitplan des Neusser Wohnungsbauunternehmens vor, wird die — bereits gekaufte — Fabrik vom derzeitigen Nutzer übernommen und abgerissen, ab dem zweiten Quartal 2018 soll gebaut werden. Gesamtinvestition: 33 Millionen Euro — wenn die derzeit galoppierenden Baukosten nicht noch einen Nachschlag nötig machen.
Die Sauerkrautfabrik hatte schon vor Jahren die Phantasie von Architekten, Stadtplanern, Investoren und Politikern beflügelt, denn sie liegt an der Scharnierstelle zwischen dem Alexianerareal, wo der Bauverein einen eigenen Stadtteil entstehen lassen wird, und dem Büropark Hammfeld, der durch Umnutzung von Büros und neue Wohnungen zu einem gemischten Stadtquartier entwickelt werden soll. Die Leuchtenberg-Planung schließt die Lücke zwischen beidem und soll bezahlbaren Wohnraum für 350 bis 400 Bürger schaffen.
Acht Büros waren zu dem Wettbewerb eingeladen worden, vier wurden im Juni aufgefordert, dem ersten städtebaulichen Entwurf nun einen Plan folgen zu lassen, der dem Vorhaben ein Gesicht gibt — und „echte“ Grundrisse.
Nach Ansicht der Jury hat das Düsseldorfer Büro die innovativste Lösung für dieses Grundstück gefunden, das durch die Lage an zwei verkehrsreichen Straßen und die sensible Nachbarschaft in Gestalt des Klosters Immaculata gekennzeichnet ist.
Der Platz im Schnittpunkt der Straßen, in dem der Verlauf des historischen Nordkanals angedeutet bleibt, wird nach Norden von einer Fassade abgeschlossen, die vier „zahnförmig“ gestaltete Wohnhäusern erschließt. Diese Gebäudeform schafft nach Ansicht der Jury Innenhöfe und bringt Licht in die Wohnungen, die ansonsten nach Norden ausgerichtet und „finster“ wären. „Intelligent“, nennt Vorstandsmitglied Dirk Reimann den Ansatz, den an diesem autofreien Konzept die Erschließung überzeugt. Diese erfolgt allein über die rückwärtig gelegene Hellersbergstraße.