Polizeiaktion: Drogenschau am Tüv-Gelände

Bei der gestrigen Aktion wurden 114 Pkw-Fahrer auf Drogen getestet.

Foto: Marc Ingel

Neuss. Bei einer groß angelegten Drogenkontrolle der Neusser Polizei wurden Donnerstag drei Personen positiv getestet. Die Beamten haben insgesamt 81 Fahrzeuge von der Hammer Landstraße auf das Tüv-Gelände gelenkt und dort kontrolliert.

„Allein im Jahr 2012 gab es in Neuss 206 Unfälle, die auf Alkohol- und Drogenkonsum zurückzuführen sind“, sagt Polizeisprecherin Diane Drawe. Es sei daher wichtig, dass die Polizei die Autofahrer aus dem Verkehr ziehe, die unter dem Einfluss von Alkohol, Drogen oder Medikamenten stehen.

Die Zahlen sind aussagekräftig: 2012 sind bei regulären Verkehrskontrollen außerdem 243 Autofahrer unter Drogeneinfluss aufgefallen“, sagt Drawe. Sie geht davon aus, dass diese Zahl tatsächlich sehr viel höher liegt. „Wir erwischen einfach nicht alle, weil wir niemals alle Autofahrer kontrollieren können“, sagt sie.

„Bei Alkohol kennen eigentlich alle die Regeln: Wie viel man trinken darf, um noch fahren zu dürfen, wie lange es dauert, bis der Alkohol aus dem Körper wieder verschwunden ist, und welche Strafen einen erwarten. Bei Drogen ist das meist anders“, sagt Drawe. Oftmals wüssten die Konsumenten nicht, dass der Stoff THC, der im Cannabis aus einem Joint auch noch die Fahrtüchtigkeit am nächsten Tag beeinflusse.

30 Polizisten sind bei der gestrigen Aktion im Einsatz. Dabei wird keine bestimmte Alters- oder Einkommensgruppe untersucht. „Unsere Erfahrung zeigt, dass es Jugendliche in einem Golf oder Bänker in einem BMW sein können“, sagt Drawe. THC und Amphetamine seien alltäglich anzutreffen, Kokain eher vereinzelt.

Die Fahrer der verdächtigen Fahrzeuge werden auf dem Tüv-Gelände verschiedenen Reaktionstests unterzogen. Dabei achten die Beamten besonders auf das Verhalten der Personen. „Wir schauen, ob die Menschen schwitzen oder nervös und hektisch werden. Auch an den Augen kann man oft sehen, ob Drogen im Spiel sind“, sagt Drawe.

Fällt ein Fahrer besonders auf, wird ihm ein Urin-Drogenschnelltest angeboten. „Wir haben heute jemanden positiv auf Amphetamine und THC getestet. Nach der Blutproben-Auswertung wird über das Strafmaß entschieden. Er muss aber mit 500 bis 600 Euro Geldbuße und einem Monat Fahrverbot rechen“, sagt der Polizeioberkommissar Markus Spix.