„Maulkorb“ für den schlagfertigen Diakon

Willibert Pauels erhält Auszeichnung der Komitees aus drei Städten.

Foto: Stefan Büntig

Neuss. Eine besonders enge Zusammenarbeit wird zwischen Düsseldorf, Mönchengladbach und Neuss praktiziert, wenn es um den Karneval geht.

Jetzt füllte diese Kooperation das Zeughaus: . Der Karnevalsausschuss (KA) Neuss, das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) und der Mönchengladbacher Karnevalsverband (MKV) verliehen den „Närrischen Maulkorb“ an Willibert Pauels.

„Wir sind schnell auf ihn gekommen“, sagt der Präsident des Neusser Karnevals-auschusses, Jakob Beyen. Seit Pauels Zeit im Marianum, wo er schon vor seiner Weihe zum Diakon in der Bütt auftrat, ist der Kirchenmann in zwei Welten zuhause.

Domdechant Monsignore Robert Kleine zeigte in seiner Laudatio auf, dass der Klerus gut in der Bütt zurecht komme. Bei seinen Auftritten habe Pauels von Anfang an auch den Oberen den Spiegel vorgehalten.

„In der Tradition des Hofnarren konnte er aussprechen, was viele dachten — und das so charmant, dass ihm keiner böse sein konnte“, so der Domdechant. Er sei ein „echter Verkünder der frohen Botschaft“, besonders zwischen dem 11.11. und Aschermittwoch.

Kleine erinnerte an einen Bibelspruch über Jesus:: „Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Galiläa.“ Von Willibert Pauels könne es heißen: „Und sein Ruf verbreitete sich rasch im ganzen Gebiet von Kölsch und alaaf.“

Denn über Wipperfürth und Neuss landete er ab 1996 auf den Kölner Karnevalsbühnen, ob im Pfarrheim op der schääl Sick oder im Gürzenich. „Er nutzt die Bühne für ein persönliches Glaubenszeugnis, das im Saal nicht nur die erreicht, denen Glaube und Religion etwas bedeuten“, so Robert Kleine über den „Bergischen Jung“ mit roter Nase und kleinem schwarzer Hut auf dem „Blötschkopp“.

Auch nach seiner Krankheit 2012 hat Pauels den Humor nicht verloren. Während der Überreichung von Trophäe, Urkunde und dem einzigartigen „Dreierorden“ tanzte er über die Zeughausbühne. Auch wenn Willibert Pauels nicht mehr im großen Karnevalszirkus mitmacht, wird er sicher noch hin und wieder die Kanzel mit der Bütt vertauschen.

Jakob Beyen überreichte ihm die aus Edelstahl gefertigte Trophäe mit den Worten: „Der Maulkorb ist vorne geschlossen, aber wir haben ihn hinten offen gelassen, damit Du wieder raus schlüpfen kannst.“