Projekt Medienpass: Kompetenz in Facebook-Zeiten

Grundschule nimmt am Landesprojekt Medienpass teil.

Neuss. Gleich zwei Landesministerinnen waren jetzt in der Burgunderschule zu Gast: In der Grundschule in der Nordstadt informierten sich Schulministerin Sylvia Löhrmann und die Medienministerin Angelica Schwall-Düren mit der Neusser Schuldezernentin Christiane Zangs über die Umsetzung des Projekts „Medienpass NRW“ in Neuss. Ihre Gesprächspartner waren die Jungen und Mädchen der dritten Klasse.

Es geht um das Thema Medienkompetenz: In Zeiten von Facebook und Twitter, Smartphones und Computerspielen wird ein Mangel an eben dieser Kompetenz oft beklagt. Hier will das Landesprojekt gegensteuern.

In der Pilotphase sollten sich die teilnehmenden Grundschulen einen Schwerpunkt des sogenannten „Kompetenzrahmens“ heraussuchen und zu diesem ein Projekt entwickeln. Die Kinder und Lehrer der Burgunderschule entschieden sich für den Bereich „Informieren und Recherchieren“.

In einer fächerübergreifenden Aufgabe zum Thema „Rechte der Kinder“ haben die Jungen und Mädchen mit Hilfe des Internet-ABC zum Beispiel gelernt, wie man Informationen aus dem Internet heraussuchen kann, welche Suchmaschinen sinnvoll sind, welche Gefahren es gibt und worauf man beim Urheberrecht achten muss. Der Aufbau war methodisch so gestaltet, dass es immer einen theoretischen Teil zur Medienkompetenz gab, der dann praktisch umgesetzt wurde.

Es wurden aber nicht nur in neuen Medien, sondern auch in Büchern, Zeitschriften und Tageszeitungen nach Informationen gesucht, beispielsweise im Rahmen eines Besuchs der Stadtbibliothek. Als Highlight durften die Kinder auch dem WDR-Kinderstudio in Köln einen Besuch abstatten. Dabei erfuhren sie, wie eine Greenbox funktioniert, und durften selbst Kindernachrichten sprechen und aufnehmen.

Beim Projekt Medienpass NRW geht es um die Vermittlung von Medienkompetenz. Zurzeit wird die Umsetzung des Konzepts für die Grundschule an 68 Schulen erprobt. Zum Medienpass gehört zum einen der sogenannte Kompetenzrahmen, der die fünf Bereiche Bedienen/Anwenden, Informieren/Recherchieren, Kommunizieren/Kooperieren, Produzieren/Präsentieren und Analysieren/Reflektieren umfasst.

Der zweite wichtige Bestandteil ist der sogenannte Lehrplankompass, der die Verbindung zu den Fächern herstellt und Hinweise auf Unterrichtsmaterialien bietet.

Dritter Baustein ist schließlich der Medienpass selbst. In ihm können die Kinder die Bereiche, die von ihnen bearbeitet wurden, durch kleine Aufkleber kennzeichnen. Am Ende der vier Grundschuljahre sollten alle Bereiche gekennzeichnet sein. Ab dem Schuljahr 2013/2014 soll es auch einen Medienpass für die weiterführenden Schulen geben. Red