Schülerinnen zeigen eigene Modekollektion

60 Mädchen des Marienberg-Gymnasiums präsentierten Kreationen aus Papier auf dem Catwalk.

Foto: Olaf Gruschka

Neuss. Wenn es noch eines Beweises bedarf, was Papier so alles kann — die Schülerinnen des Marienberg-Gymnasiums haben diesen eindrucksvoll erbracht. Eine Jacke aus Post-it-Zetteln, im futuristischen Design oder mit einem an Spitze erinnernden (geschnittenen) Muster, ein Pullover aus buntem Bastelpapier, jedes zu einer Schleife gefaltet, ein Minikleid mit Volants und Backförmchen, ein Rock aus Weltkarten, Maoam-Einpackstreifen oder Teebeuteln samt Verpackung — der Fantasie der Achtklässerinnen war keine Grenze gesetzt. Außer der, dass alles handwerklich hohen Maßstäben gerecht werden muss. Das zumindest legte die „Modenschau“ nahe, bei der 60 Schülerinnen ihre Kreationen zur Eröffnung der Ausstellung „Kunst mit Kurs und Klasse“ im Romaneum zeigten.

Wie die Profis liefen sie den Catwalk hinunter — wortwörtlich, denn der verbindet im Alltag als Treppe die zweite und erste Etage. Was sie zeigten, könnte so manchen Modeschöpfer inspirieren und ist — aus Stoff gemacht — als neuer Trend auf dem Modemarkt denkbar. Die Tragbarkeit stand zwar nur mittelbar im Fokus, aber jedes Mädchen zeigte, dass es geht. Unter der Leitung der Lehrerin Andrea Gruschka haben die Mädchen die Papierkleidung im Kunstunterricht erarbeitet. „Fast ein halbes Jahr lang, zwei Stunden in der Woche“, sagt Mila aus der 8a.

Ihre Klasse hatte Unterteile entworfen und angefertigt, die 8b Oberteile. Einzige Voraussetzung war das Material Papier, „und wir haben ausführlich über Techniken gesprochen“, sagen Milas Mitschülerinnen. Noch ganz unter dem Eindruck ihrer tollen Performance stehen Anna, Mila, Chiara, Sophie, Clara, Paula, Theresa und Anna zusammen und erzählen mit leuchtenden Augen von dem Projekt.

Während ihr Auftritt einmalig war, sind viele andere Ergebnisse des Kunstunterrichts — auch unter Leitung von Olaf Gruschka — weiterhin im Romaneum zu sehen. Auch da beeindruckt die Vielfalt, die Genauigkeit im Arbeiten, die Fantasie in der Ausführung — etwa beim Meerbild mit den vielen bunten Fischen der jungen Schülerinnen ebenso wie bei den „Kletterern“ aus Putzwolle oder den Buchobjekten der älteren.