Schützenbräu soll auch in der Stadthalle ausgeschenkt werden
Schützen, Dorint-Hotel und Brauereien wollen eine Einigung.
Neuss. Das Schützenbräu ist wieder da. Ab sofort ist die Eigenmarke des Neusser Bürger-Schützen-Vereins wieder im Handel erhältlich, und erstmals auch an allen großen Schützenveranstaltungen in der Stadthalle im Ausschank. Ohne, dass es deswegen Ärger gibt. Möglich macht das eine Absprache zwischen Schützen, Dorint-Hotel und Brauereien, die keinen der bestehenden Verträge antastet, wie Komiteemitglied Markus Jansen als „Bierbeauftragter“ betont, aber neue Kooperationen im Sinne der Schützen ermöglicht. Einer ihrer Architekten ist Uli Bolz, seit Januar Geschäftsleiter der erst im Spätherbst gegründeten Schützen gGmbH.
Für Schützenpräsident Thomas Nickel war die Getränkeversorgung in der Stadthalle in den vergangenen Jahren selten ein Grund zur Freude. Die Bedienung würde oft „hinter dem Durst zurückbleiben“, kritisiert er. Neben diesen Problemen im Service kam im Vorjahr der Wunsch auf, das eigene Schützenbräu auch in der Stadthalle anzubieten. Das Problem: Das Dorint hat einen Vertrag mit dem Hausherren Neuss-Marketing, der ihr die Bewirtung bei den Brauchtumsveranstaltungen sichert — und Verträge mit anderen Brauereien. Dass Wunderbar-Wirt Werner Galka mit dem Schützenbräu im Vorjahr in der Halle zum Zug kam, sorgte für Irritationen. Nun sollen Galka und das Hotel als Partner agieren. Hoteldirektor Emre Sinanoglu allerdings betont: „Noch wird nur gesprochen.“ Er glaubt aber an eine Einigung in den nächsten zwei bis drei Wochen.
Rainer Halm, Vorsitzender der Grenadiere, hatte die Chargierten schon darüber informiert, dass ein neues „auf mehrere Jahre ausgerichtetes Konzept“ beschlossen sei. Halm wie auch Jäger-Major René Matzner haben zwar eigene Verträge, unterstützen aber die neue Lösung und schließen sich ihr an. Von der „Zog-Zog“-Versammlung bis zum Krönungsball gibt es also Altbier der Frankenheim-Brauerei, die auch ein deutliches Interesse an einer Vertragsverlängerung für die Festwiese signalisiert hat, und als untergäriges Bier das Schützenbräu. Konsequenz des Modells: Die Dorint-Taler, die mancher Schütze als „Zahlungsmittel“ über das Jahr aufbewahrt, werden nur noch in diesem Jahr angenommen.
Das Schützenbräu wird in der Bolten-Brauerei exklusiv für die Neusser Schützen gebraut. Der Verein besitzt auch Rezeptur und Markenrechte, sagt Jansen. Erhältlich ist es schon jetzt beim Getränkeverlag Hilgers und demnächst auch bei Getränke Ehl in Hoisten. Vom Fass gibt es das Schützenbräu auch. Vorgestellt wird es am Samstag, 10. Juni, ab 11.30 Uhr auf dem Markt — 77 Tage vor dem Schützenfest.