SG Kaarst sagt Triathlon ab

Ein Grund sind Probleme mit Anwohnern wegen der Lautstärke. Ein Gutachten soll Rechtssicherheit schaffen. Auch Fortuna-Spiel fiel aus.

SG Kaarst sagt Triathlon ab
Foto: Lothar Berns

Kaarst. Im Vorstand der SG Kaarst herrscht Unsicherheit. Denn zwei größere Veranstaltungen musste die Sportgemeinschaft für dieses Jahr absagen. Zum einen das Freundschaftsspiel gegen Fortuna Düsseldorf am 28. Juni, zum anderen den Triathlon am 17. September. Zwei wesentliche Gründe gibt es dafür: Die Stadt hatte der SG bereits im Februar mitgeteilt, dass sie für beide Veranstaltungen Leistungen zur Verkehrssicherheit selbstständig erbringen müsse. Doch der Verein sah sich dazu nicht in der Lage; ein Einkauf externer Helfer wäre zu teuer geworden. Zum anderen drohen Anwohner am Kaarster See mit einstweiligen Verfügungen, weil Sportveranstaltungen zu laut seien.

Seit November ist eine neue Lautsprecheranlage am Sportgelände am Kaarster See installiert. „Doch sie ist nur bedingt einsatzfähig“, klagt der SG-Vorsitzende Heinz Wieland. Denn die Stadt möchte Rechtssicherheit haben, ob und welche Lautstärke-Richt- und Grenzwerte in diesem Bereich gelten. „Ein Gutachten soll Klarheit bringen“, sagt Stadtsprecher Peter Böttner: „Diese Prüfung dauert an, da der Bereich durch die Vermischung von Sportstätte, Landschaftsschutzgebiet und Wohnbebauung mehrere zu prüfende Komponenten aufweist. Dabei geht es darum, die Durchführung von Großveranstaltungen am Sportplatz verbindlich zu klären. Der reguläre Betrieb der Anlage ist davon nicht betroffen.“ Wann das Gutachten vorliege, sei unklar.

Für die SG Kaarst ist das ein untragbarer Zustand. Auch das U 10-Fußballturnier an Himmelfahrt drohte auszufallen. „Auch zu diesem Event hatten Anwohner eine einstweilige Verfügung angedroht“, erzählt Wieland. Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus sei es zwar gelungen, für diesen Tag eine Beschwerde abzuwenden. „Wir durften die Lautsprecheranlage eingeschränkt nutzen“, sagt Wieland: „Doch wir brauchen dringend Rechtssicherheit.“

Geschäftsstellenleiter Andreas Warnt fügt eine weitere Forderung hinzu: „Es müssen alle Vereine von der Stadt gleich behandelt werden. Entweder erhalten alle Unterstützung beim Verkehrssicherheitskonzept oder keiner.“ Damit spielt er auf die fehlende Unterstützung zum geplanten Fortuna-Spiel durch die Stadt an. Diese hatte bereits im Februar der SG mitgeteilt, dass aufgrund des Büttger Schützenfestes sowie der Tour de France eine Unterstützung durch den Baubetriebshof nicht möglich sei.

Auch für den Triathlon im September sei der SG rechtzeitig mitgeteilt worden, dass sie für die Verkehrssicherheit zu sorgen habe, sagt Böttner, der betont, dass die Stadt alle Sportvereine im gleichen Umfang unterstütze. Zu keinem Zeitpunkt sei der SG signalisiert worden, dass der Triathlon abgesagt werden müsse. „Uns war das Risiko aber zu groß. Deshalb haben wir abgesagt“, sagt Warnt.