Staatssekretär Klute besucht Begegnungszentrum in Neuss
Im Haus Christopherus ging es um erfolgreiche Integration.
Neuss. Gleich zu Beginn machte Thorsten Klute Gebrauch von einer sportlichen Metapher. „Integration ist wie ein Triathlon“, sagte der Staatssekretär für Integration im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, „die drei Disziplinen sind in diesem Fall jedoch Bildung, Arbeit und Wohnen“, sagte der 42-Jährige.
Um einen Eindruck zu erhalten, wie die Stadt Neuss sich in diesen drei „Disziplinen“ schlägt, besuchte Klute gemeinsam unter anderem mit Vertretern der Stadt gestern das Begegnungszentrum Haus Christophorus an der Bergheimer Straße, in dem derzeit 119 Flüchtlinge aus 23 Ländern untergebracht sind. Die meisten von ihnen befinden sich noch in einem laufenden Asylverfahren. Über 155 Plätze verfügt das Haus insgesamt.
Im Bereich Wohnen berichtete Sozialamtsleiter Jürgen Hages zwar von Herausforderungen, „natürlich fehlt bezahlbarer Wohnraum“, erfreulich sei jedoch, dass insbesondere die in Wohnungen untergebrachten Asylsuchenden kaum Probleme bei der Integration hätten. Sozialdezernent Ralf Hörsken unterstrich: „Die Akzeptanz von Flüchtlingseinrichtungen in der Stadt Neuss ist groß — das ist keine Selbstverständlichkeit.“
Sandra Lippe, Leiterin der Abteilung „Hilfen zum Lebensunterhalt und Integration“, berichtete über erste Erfolge auf dem Arbeitsmarkt. Zwar habe man im vergangenen Jahr „nur“ zehn Flüchtlingen Jobs vermitteln können, dies sei laut Klute jedoch bereits ein „Zeichen, dass es geht“. Als Beispiel wurden zwei Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien genannt, die nun als Haustechniker eingesetzt werden. Laut Lippe sei es besonders von Vorteil, wenn die Asylsuchenden über Englischkenntnisse verfügten.
Tenor der Runde: Einige Schritte wurden bereits getan, doch Integration geht nicht von heute auf morgen. Klute griff dafür erneut in die sportmetaphorische Trickkiste: „Integration ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf. Da ist Geduld gefragt, aber danach ist man happy“, sagte der 42-Jährige.